Fedora: Ist Weibsvolk anwesend?

01.08.2006
Das Open-Source-Projekt Fedora, in das Red Hat die Weiterentwicklung seiner PC-Linux-Distribution ausgelagert hat, will verstärkt weibliche Nutzer ansprechen.

Es hat dazu die Rubrik "Fedora Women" mit Forum und Mailing-Liste eingerichtet und hofft, auf diese Weise mehr Entwicklerinnen für die Entwicklung interessieren zu können. "Ein Großteil der Nutzerbasis von Fedora besteht aus Frauen. Diese sind innerhalb der Community oft unterrepräsentiert, viele haben nicht einmal eine Vorstellung davon, welch großen Anteil der Community sie ausmachen", erklärte die Gruppe. "Das Fedora-Women-Programm zielt darauf ab, ihre Repräsentierung zu verbessern und den Frauen der Fedora-Gemeinde ein Forum zur Verfügung zu stellen."

Die Ankündigung hat bereits zu einer lebhaften Diskussion in der FOSS-Gemeinde (Free and Open Source Software) geführt, warum Frauen unterrepräsentiert sind. "Wenn Frauen oder Männer FOSS entwickeln wollen, ist das großartig. Wenn sie das nicht wollen, nützt es aber nichts, sie dazu zu ermuntern", schreibt etwa jemand bei Slashdot.org. Der Autor vermutet ferner, das eine größere Anzahl von Frauen bereits versucht habe, in die Community vorzudringen, dort aber auf wenig Gegenliebe gestoßen sei.

In der Vergangenheit haben bereits andere Open-Source-Projekte versucht, mehr Frauen zu involvieren. Debian hat bereits seit 2004 eine Debian Women Group, die Apache Software Foundation startete letztes Jahr eine neue Mailing List für Entwicklerinnen. (tc)