Linux- und Open-Source-Rückblick in KW3

Fedora 18 ist veröffentlicht

21.01.2013
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Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Nach über zwei Monaten Verspätung haben die Entwickler von Fedora 18 "Spherical Cow" nun die neueste Version für stabil genug befunden.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in der dritten Kalenderwoche des Jahre 2013. Ab sofort steht eine erste Beta-Version von openSUSE 12.3 zur Verfügung.

Der Synchronisations-Client von ownCloud in Version 1.2.0 ist wohl nicht mehr in weiter Ferne. Eine zweite Beta-Ausgabe steht testbereit. AMD hat einen neuen Catalyst-Treiber mit offizieller Unterstützung für Ubuntu 12.10 zur Verfügung gestellt. Die Entwickler von TurnKey Linux bieten erstmalig eine 64-Bit-Version an.

Fedora 18

Die von Red Hat gesponserte Linux-Distribution hatte arge Schwierigkeiten und sollte eigentlich schon vor über zwei Monaten ausgegeben sein. Allerdings hat der komplett überarbeitete Installations-Assistent Anaconda hier einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Mit dem neuen Tool FedUp soll der Upgrade-Prozess einfacher gemacht werden. Als Desktop-Umgebung bieten die Entwickler nicht nur GNOME 3.6 und KDE 4.9 an, sondern auch Cinnamon, MATE und Xfce.

Ebenfalls neu ist das Kommandozeilen-Werkzeug SSM, das für System Storage Manager steht. Administratoren können mit einem Tool den gesamten Speicherplatz und die entsprechenden Dateisysteme verwalten.

Fedora 18 lässt sich relativ schnörkellos auf Systemen mit UEFI Secure Boot installieren. Dazu müssen Sie die entsprechenden Boot-Dateien als vertrauenswürdig markieren. Sie finden weitere Informationen zu Fedora 18 "Spherical Cow" in den Veröffentlichungs-Hinweisen.

openSUSE 12.3 Beta 1

Die neueste Test-Version von openSUSE 12.3 bringt einen Vorgeschmack auf KDE 4.10 mit sich. Die Entwickler bieten den zweiten Release-Kandidaten der Desktop-Umgebung als Option an.

Als Herzstück dient Linux-Kernel 3.7.1. Damit lassen sich die Optionen suspend to disk und suspend to memory gleichzeitig ausführen. Somit würden auch keine Daten verloren gehen, wenn dem Rechner im Schlafmodus der Akku versagt.

In der Ankündigung ist weiterhin zu lesen, dass Firefox 18 und LibreOffice 3.6.x per Standard installiert sind. Allerdings garantieren die Entwickler, dass Anwender einfachen Zugriff auf Version 4.0 der freien Bürosoftware haben werden.

Eine Installations-DVD finden Sie im Entwickler-Bereich der Projektseite. Für die Geschmacksrichtungen GNOME und KDE gibt es außerdem installierbare Live-CDs.

ownCloud 1.2.0 Beta 2

Wenn alles nach Plan läuft, wollen die Entwickler in wenigen Tagen bereits eine finale Version des Synchronisations-Clients für die eigene Cloud ausliefern. Im Moment dürfen Sie Beta 2 testen.

Gegenüber der ersten Beta wurden diverse Fehler ausgebessert. Weiterhin kann die Software nun auf allen unterstützten Betriebssystemen mit Daten größer als zwei GByte umgehen.

ownCloud Client 1.2.0 soll vor allen Dingen Geschwindigkeits-Verbesserungen in Sachen Synchronisation mit sich bringen. Download-Links für Linux, Windows und Mac OS X finden Sie in den Veröffentlichungs-Hinweisen. Vorgefertigte Linux-Pakete des Sync-Clients gibt es für Debian, Fedora, openSUSE und Ubuntu.

AMD Catalyst 13.1

Der neueste Linux-Treiber aus dem Hause AMD unterstützt nicht nur Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal" offiziell, sondern auch erstmalig X.Org Server 1.13. Letzterer wurde bereits im September 2012 ausgegeben.

Ebenfalls auf der offiziellen Liste stehen diverse Versionen von Red hat Enterprise Linux, SUSE Linux Enterprise und openSUSE. Wer den Treiber installieren möchte, braucht mindestens X.Org 6.9 und Linux-Kernel 2.6. Als glibc-Versionen sind 2.2 oder 2.3 Voraussetzung. Unterstützung für 3D-Beschleunigung gibt es für Systeme mit POSIX Shared Memory (/dev/shm). Sie finden den Treiber über die Support-Seite von AMD.

TurnKey Linux 13 RC

TurnKey Linux ist genau genommen ein Server für virtuelle Maschinen. Die Entwickler stellen sehr viele virtuelle Appliances zur Verfügung. Damit lassen sich mit wenig Aufwand zum Beispiel LAMP, Wordpress, Joomla! Und so weiter einsetzen. Administratoren müssen nur die entsprechende Appliance herunterladen und können diese dann bequem über einen Web-Browser administrieren.

TurnKey Linux 13 Core RC basiert auf Debian 7.0 "Wheezy". Erstmalig gibt es die Distribution als 64-Bit-Ausgabe. Sie finden ISO-Abbilder der Linux-Distribution bei sourceforge.net.

SolusOS forkt GNOME Classic

Die Consort Desktop-Umgebung ist ein Fork von GNOME Classic. Man möchten den Anwendern weiterhin eine klassische Oberfläche bieten, die eher dem Verhalten von GNOME2 gleicht.

Da man schon sehr viele Patches eingepflegt hat, rechtfertigt das laut eigenen Angaben eine Abspaltung des Projekts. Diverse Pakete haben bereits einen neuen Namen erhalten. Aus dem Dateimanager Nautilus wurde Athena und Metacity zu Consortium.

Die Consort-Umgebung benötigt dabei keine Grafiktreiber mit 3D-Beschleinigung, wie das bei GNOME Shell oder Cinnamon der Fall sei. Derzeit arbeitet man auch an einem System für Übersetzungen und sucht dabei Hilfe.

Linux-Kernel 3.8-rc4

Linus Torvalds ist mit dem vierten Veröffentlichungs-Kandidaten des kommenden Linux-Kernel recht zufrieden. Er hat das Gefühl, dass es nun ruhiger wird und rc4 ist auch kleiner als rc3.

Ein neuer Treiber für drahtlose Netzwerkkarten des Typs Atheros Wilocity hat Einzug gehalten. Ansonsten gibt es laut eigenen Angaben nur kleine Veränderungen. Den Quellcode zum aktuellen Kernel und Testversionen finden Sie wie üblich unter kernel.org. (ph)