Feature-Flut ist nicht die Sache von MySQL

13.10.2006
Wie Zack Urlocker, Produktstratege bei MySQL, die Open-Source-Datenbank am Markt positioniert.

Der Web-Bereich ist und bleibt das typische Einsatzgebiet von MySQL, konstatiert Urlocker in einem Interview mit COMPUTERWOCHE. Auch wenn Version 5.0 mit Stored Procedures und Views über Funktionen verfügt, wie sie klassische Datenbankanwendungen etwa im ERP-Umfeld erfordern, will man hinsichtlich der Feature-Vielfalt nicht mit kommerziellen Produkten gleichziehen. Mit den Design-Zielen einfache Bedienung, Schnelligkeit und Stabilität konzentriere man sich auf den Markt für Commodity-Produkte.

Diese Fokussierung bedinge jedoch keineswegs begrenzte Wachstumschancen, so Urlocker. Im Gegenteil: Das Hype-Thema Web 2.0 und der aus technischer Sicht damit oft verbundene LAMP-Stack, in dem MySQL ein Bestandteil ist, spiele seinem Unternehmen in die Hände. Ein großer Vorteil in dem Zusammenhang sei auch das duale Lizenzmodell. Da heute noch niemand sagen kann, wie sich die auf Web-2.0-Produkten basierenden Geschäftsmodelle entwickeln werden, sind geringe Einstiegsinvestitionen für solche Firmen eine wichtige Voraussetzung. Im Fall von MySQL bedeutet das den Start mit einer GPL-Version. Sobald das Geschäft läuft und die Datenbank unternehmenskritisch wird, greifen viele Anwender auch auf die entsprechenden Dienstleistungsangebote zurück, so die Erfahrung des schwedischen Open-Source-Anbieters. (ue)