Unklarheiten bei Instant Messaging

FCC beschließt Anhörung von Time-Warner- und AOL-Bossen

14.07.2000
FRAMINGHAM (IDG) - Die US-Kartellbehörde Federal Communications Commission (FCC) hat eine Anhörung beschlossen, um den Merger von America Online (AOL) und Time Warner zu untersuchen.

Bevor der Zusammenschluss der beiden Mediengiganten erfolgen kann, müssen noch einige Fragen geklärt werden. So gibt es Streitigkeiten um AOLs Kommunikationssoftware "Instant Messenger". Das Unternehmen muss am 27. Juli zu Vorwürfen Stellung nehmen, es verhindere absichtlich das Zusammenspiel von Messaging-Lösungen anderer Anbieter mit dem eigenen Tool.

AOL hat der FCC in einem 50-seitigen Dokument bereits seine Sicht der Dinge geschildert. Eigenen Angaben zufolge arbeitet der Online-Riese an einem offenen, interoperablen Standard, der Benutzern verschiedener Instant-Messaging-Lösungen die Kommunikation miteinander ermöglichen soll. Einen entsprechenden Vorschlag habe das Unternehmen zudem bei der Internet Engineering Task Force (IETF) auch zur Standardisierung eingereicht.

Momentan hindert AOL Benutzer von Konkurrenzprodukten, mit den eigenen Abonnenten zu chatten. Als Grund gibt das Unternehmen an, es fürchte um die Sicherheit und die Privatsphäre seiner Kunden. Da hilft es auch nicht, wenn die Kokurrenz das von AOL veröffentlichte Sicherheitsprotokoll einsetzt, erklärt Ross Bagully, Chief Executive Officer (CEO) von Tribal Voice Inc. In der Anhörung am 27. Juli werden Gerald Levin, Chairman und CEO von Time Warner, und Steve Case, Chairman und CEO von AOL, auch zu diesem Punkt Stellung nehmen müssen.