Magic Latern schnüffelt PC-Benutzer aus

FBI gesteht Trojaner-Entwicklung

21.12.2001
SAN FRANCISCO (IDG) - Das Gerücht kursierte seit Wochen im Internet: Die US-Bundespolizei FBI arbeite an einem Trojaner. Mittlerweile hat die Behörde bestätigt, mit "Magic Latern" eine solche Software zu entwickeln, die die Tastatur von Verdächtigen überwacht.

Die Idee, die Tastaturen von zu observierenden Personen zu überwachen, ist nicht neu. Nur mussten die Fahnder bislang auf dem Rechner der Betroffenen direkt die entsprechende Software aufspielen oder unbemerkt eine Hardware zwischenschalten. Eine Arbeit, die das FBI mit seiner jüngsten Entwicklung Magic Latern umgehen will. Per Mausklick, so die Pläne der Fahnder, installiert sich die Software künftig wie ein Trojaner unbemerkt via Internet auf den PCs der überwachten Personen.

Jedoch muss das FBI seinen Trojaner erst einmal verbreiten können, gute Antivirenprogramme blocken nämlich auch Trojaner ab. Entsprechend brauste ein Sturm der Entrüstung durch das Internet, als Spekulationen zirkulierten, die Entwickler von Virenschutzsoftware würden mit der Bundespolizei kooperieren und Magic Latern freien Zugang gewähren. Die ins Gerede gekommenen Hersteller dementierten prompt jede Kooperationsbereitschaft. Zudem, so ihre Verteidigung, hätte es keinen Sinn, für das FBI ein Schlupfloch zu öffnen, das dann auch von anderen genutzt werden könne. (hi)