Faxline/Schwergewichtige WMF-Grafikdatei

26.04.1996

G. Simon, Dortmund: Wir moechten einen Formularvordruck, der als Windows Metafile (WMF-Datei) vorliegt, modifizieren und wieder als WMF-Datei abspeichern. Setzen wir hierzu das Programm Corel 5.0 oder Designer ein, so waechst eine urspruenglich 20 KB grosse Datei selbst nach der kleinsten Veraenderung auf zirka 400 bis 500 KB an. Offensichtlich werden redundante Zusatzinformationen mit abgespeichert. Ist Ihnen ein Utility bekannt, mit dem die Redundanzen entfernt werden koennen, oder gibt es ein Programm, das speziell fuer die Bearbeitung von WMF-Dateien geeignet ist?

Die Redaktion: WMF-Dateien sind Windows-Metafiles im Vektorformat. Dieses Dateiformat ist fuer den Austausch von Grafikinformationen zwischen verschiedenen Anwendungen gedacht und strenggenommen kein Grafikformat. Eine WMF-Datei besteht nur aus einer Sammlung verschiedener Funktionsaufrufe des "Graphical Device Interface" (GDI) und einigen Header-Informationen. Es ist somit aehnlich hoch verdichtet wie eine mit "Pkzip" gepackte Datei. Der Vorteil dieser Methode besteht in der Skalierbarkeit der Grafik. Aus einem WMF- Formular koennen Sie ebensogut ein Icon wie ein Windows- Hintergrundbild produzieren. Wenn ein Windows-Programm ein Metafile darstellen soll, werden die GDI-Funktionsaufrufe abgefragt und die entsprechende Datei abgespielt. Bearbeiten Sie indes diese Datei mit einem Grafikprogramm, so wird die Sammlung von GDI-Informationen zu einer kompletten Grafikdatei aufgeblasen, die dennoch die Endung WMF fuehrt. Vorspann und Dateistruktur sind jedoch voellig anders.

Tatsaechlich gibt es fuenf WMF-Header-Formate und drei WMF-Formate, die Microsoft unter einem Namen zusammengefasst hat. Naehere Informationen bietet das Buch von Tom Swan, "Inside Windows File Formats", Sams Publishing 1993. Unsere Empfehlung: Waehlen Sie fuer Ihre Weiterverarbeitung ein platzsparenderes Format (beispielsweise JPEG) aus, das von allen Programmen unterstuetzt wird, die diese Datei benoetigen.