Faxline/Kein Update gewuenscht

16.06.1995

B. Koester, Hamburg: Bei PC-Software wie Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation gibt es haeufig in kurzen Abstaenden neue Versionen. Wir wollen aus verschiedenen Gruenden (zum Beispiel wegen der leichteren zentralen Unterstuetzung der Anwender) an allen Arbeitsplaetzen den gleichen Versionsstand einer Software zur Benutzung bereitstellen. Dies ist aber bei der Einrichtung von zusaetzlichen Arbeitsplaetzen nicht immer moeglich, da die gewuenschte Version der Software nicht mehr am Markt erhaeltlich ist. Dann erwerben wir in der Regel die neueste Software-Version, installieren dem Anwender aber das unternehmensweit eingesetzte aeltere Release. Wird dieses Verfahren von den groesseren Software- Produzenten wie Microsoft oder Lotus auch so empfohlen beziehungsweise geduldet? Zwei Beispiele aus unserer Praxis: Der Umstieg von Microsoft Winword 2 auf Version 6 verbietet sich wegen der zusaetzlichen Hardware-Anforderungen, die noetig waeren. Der Wechsel von Lotus 1-2-3 fuer Windows, Version 4, auf Release 5 bietet keine erstrebenswerte zusaetzliche Funktionalitaet.

Die Redaktion: Das Verfahren wird nach Auskunft der genannten Firmen geduldet, solange Sie die Lizenzbestimmungen beachten und genuegend Lizenzen fuer alle mit der Software arbeitenden Anwender erworben haben. Problematisch ist das Verfahren jedoch, wenn es um den Support geht. Je nach den Support-Vertraegen, die Sie geschlossen haben, verlieren Sie Ihren kostenlosen Umstiegssupport. Hier kann der Fall eintreten, dass Sie explizit fuer aeltere Versionen Zusatz-Support einkaufen muessen, obgleich Sie zumindest auf dem Papier keine dieser Versionen mehr einsetzen. Ein weiteres Problem tritt dann ein, wenn das naechste Update faellig wird und die Version vom Markt verschwindet, die Sie ohnehin nicht eingesetzt haben. Wenn jetzt die gewuenschte Funktionalitaet erreicht ist und Sie den Umstieg fuer Ihre Anwender planen, kann es passieren, dass dieser nur von der zuletzt gueltigen Version erfolgen kann.