Favorisiertes Betriebssystem ist Windows NT PC-Hersteller konstruieren mit Pentium Pro Grafik-Workstations

24.11.1995

MUENCHEN (wm/jr) - Intel hat den Pentium-Pro-Prozessor als Server- CPU klassifiziert. Die PC-Hersteller aber halten sich nicht an die Direktive. Der Blick auf die untenstehende Liste zeigt: Leistungsfaehige Grafiksysteme und schnelle Massenspeicher machen die ersten Pentium-Pro-PCs eher zur CAD-Workstation als zum Server-System. Angesprochen werden jene DV-Kaeufer, die bisher auf Apples Power-Macintosh-Rechnern oder Unix-Workstations von Sun, Hewlett-Packard (HP) oder Silicon Graphics (SGI) anspruchsvolle Grafiken entwarfen.

Der Hersteller Intergraph bietet schon seit laengerem Workstations mit PC-Prozessoren an, die fuer CAD- und CAM-Konstrukteure konzipiert sind. Mit den neuen "TDZ"-Rechnern bleibt das Unternehmen dieser Zielgruppe treu: Alle Modelle haben einen Grafikbeschleuniger fuer 3D-Bilder eingebaut ("GLZ-1"), der die Darstellung dreidimensionaler Objekte mit komplexen Oberflaechen verbessert. Die noetige Rechenleistung fuer derartige Aufgaben erbringen ein oder mehrere Pentium-Pro-Prozessoren, im "TDZ-600" lassen sich vier dieser Rechenwerke einsetzen. Diese Ausstattung hat natuerlich ihren Preis: Rund 23700 Mark sind schon fuer das Einstiegsmodell "TDZ-300" zu bezahlen. Im direkten Vergleich mit Grafik-Workstations vom Schlage einer "J-200" von HP, SGIs "High Impact" oder Suns "Ultra 1 Creator" landen die Intergraph-Rechner dennoch nur auf den Plaetzen: Die Grafikkarte kann eine 32 Bit grosse Textur fuer 3D-Objekten speichern, die Konkurrenz hingegen hat Platz fuer ueber 1 MB grosse Muster.

Die ersten Pentium-Pro-Rechner zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit leistungsstarken Grafikkarten und Ausfallsicherungen ausgestattet sind. Die Systeme der Hersteller Intergraph, HP und Siemens-Nixdorf ermitteln eine Pruefsumme fuer die Daten im Arbeitsspeicher oder auf dem Weg der Daten ueber den Bus. Ein falsches Bit kann korrigiert werden, werden zwei Bits vertauscht, dann kann der Pruefmechanismus den Schaden nicht mehr beheben und schlaegt Alarm. Intergraph sichert darueber hinaus die Daten auf den Festplatten nach der Raid Definition, bei Siemens-Nixdorfs "Primergy"-Rechner lassen sich sogar defekte Netzteile im laufenden Betrieb austauschen.

Ebenfalls im Trend liegt wohl das Betriebssystem Windows NT. Mit Ausnahme von IBM liefern alle PC-Hersteller ihre Pentium-Pro- Maschinen mit Microsofts Betriebssystem aus. Alternativen dazu sucht man bei Intergraph, Escom oder Dells XPS-System vergeblich.