Mehr als jedes zweite Unternehmen (58 Prozent) gibt an, immer die neueste Gerätegeneration an Smartphones, Tablet Computern und Notebooks zur Verfügung zu stellen, um jüngere Mitarbeiter zu binden. Etwa ebenso viele (55 Prozent) setzen für die Rekrutierung Jüngerer vor allem auf Online-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn sowie auf Social-Media-Kanäle. Jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) bietet flexible Arbeitsmodelle, um bei der jungen Generation zu punkten.
Lockere Arbeitsatmosphäre
16 Prozent versuchen, die jungen Mitarbeiter mit einer lockeren Arbeitsatmosphäre sowie Gemeinschaftssinn zu überzeugen und machen dazu ihren Beschäftigten zum Beispiel spezielle Wellness-Angebote. "Gerade in der digitalen Wirtschaft sind junge Leute, die häufig über eine besonders hohe Digitalaffinität verfügen, sehr umworben und haben daher oft eine große Auswahl unter den Arbeitgebern", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Das stellt die Personaler vor große Herausforderungen. "Unternehmen, die die besten Nachwuchskräfte gewinnen wollen, müssen auch etwas zu bieten haben. Gerade bei der jungen Generation zählen dabei neben dem Gehalt auch weiche Faktoren", weiß der Bitkom-Manager.
Digitalisierung als Herausforderung für den Mittelstand
Allerdings: Vor allem mittelständische Unternehmen mit 50 bis 499 Mitarbeitern sind mit der gezielten Ansprache von Jüngeren noch zurückhaltend (28 Prozent). "Die digitale Transformation erfasst alle Branchen und stellt besonders den Mittelstand vor große Herausforderungen. Von jungen, gut ausgebildeten Mitarbeitern können wichtige digitale Impulse ausgehen", so Rohleder. In einer anderen Bitkom-Umfrage geben zwar 91 Prozent der Unternehmen an, dass Digitalkompetenz künftig mindestens so wichtig sein wird wie soziale und fachliche Kompetenz, zugleich bilden aber nur 36 Prozent ihrer eigenen Mitarbeiter zu Digitalthemen weiter. Rohleder warnt: "In der digitalen Welt ist das Innovationstempo hoch, Wissen veraltet deshalb besonders schnell. Unternehmen und Mitarbeiter sind deshalb gleichermaßen gefordert, die Weiterbildung nicht als Nice-to-have, sondern als zentralen Bestandteil des Arbeitslebens zu begreifen."
Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung der Bitkom-Tochter Bitkom-Research, die 504 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen ab zehn Mitarbeitern in Deutschland befragte.