Alle Fakten rund um das Apple-Tablet

FAQ zum neuen iPad

16.03.2012
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Retina-Display, Kamera und A5X-CPU

Was ist nun eigentlich am neuen iPad-Display besser?

So wie schon das iPhone 4 und das iPhone 4s kommt das neue iPad mit dem "Retina"-Display. Apple beschreibt mit diesem Begriff einen Screen mit einer so hohen Pixel-Dichte, dass Nutzer die einzelnen Pixel auf normale Sichtdistanz nicht mehr erkennen können.

Das Retina-Display bringt eine Auflösung von 2048 mal 1536 Pixel auf einen Bildschirm mit einer Diagonale von 9,7 Zoll. Die Pixeldichte ist damit viermal so hoch wie auf dem iPad 2. Filme werden hochauflösend in Full HD angezeigt. Die über iTunes ausgelieferten Streifen kommen automatisch in 1080p-Auflösung, wobei Filme im Durchschnitt knapp vier Gigabyte Speicherplatz verlangen.

Die Farbsättigung ist laut Anbieter um 44 Prozent besser als beim iPad 2, und die Schriften sind deutlich besser zu lesen. Nachteil: Viele Apps, insbesondere aus dem Publishing-Bereich, werden jetzt zu waren Datenmonstern, da die Dateigrößen anschwellen müssen, damit vernünftig aussehende iPad-Magazine erzeugt werden. Wer ein neues iPad mit 16 GB Speicher kaufen möchte, sollte noch einmal nachdenken, ob er nicht 100 oder 200 Euro mehr investieren und auf die 32- oder 64-GB-Variante zurückgreifen möchte.

Zweiter Nachteil: Manche ältere iPad-Apps sehen auf dem Retina-Display wahrhaft "alt" aus, nämlich grobpixelig oder, wie der Branchendienst meedia.de schrieb, wie "Datengrütze". Außerdem zeigte sich in ersten Tests, dass sich manche grafisch aufwändige Anwendungen gar nicht oder nur mit Darstellungsfehlern starten lassen.

Die Kamera im iPad 2 ist nicht gerade überzeugend. Hat sich das mit dem Nachfolger geändert?

Die Front-Kamera bietet wie bisher eine magere VGA-Auflösung (640 mal 480 Pixel). Die neue "iSight"-Kamera auf der Rückseite ist dagegen deutlich verbessert worden. Ließen sich mit dem iPad 2 nur Photos und Videos mit einer Auflösung von 1280 mal 720 Pixeln machen, bietet die neue 5-Megapixel-Kamera eine Auflösung von 2592 mal 1936 Pixeln.

Damit sind Videos in HD-Qualität (1080p) möglich. Laut Apple nutzt die Kamera den stärkeren Prozessor für die Bildstabilisierung und bietet eine Reihe von Eigenschaften, die sonst modernen Kameras vorbehalten sind. Allerdings fehlt die High-Dynamic-Range- (HDR-)Funktion, die ab dem iPhone 4 dafür sorgt, dass Hochkontrastbilder aufgenommen werden können.

Was bringt die A5X-CPU?

Apple liefert das iPad weiterhin mit einer Dual-Core-CPU aus, die mit zwei ARM-Rechenkernen arbeitet. Aber der integrierte Grafikchip benutzt vier Recheneinheiten. Durch diesen Trick kann Apple von einer Quadcore-Grafik-CPU sprechen. Eine echte Quadcore-CPU, bei der vier Rechenkerne für alle Aufgaben zur Verfügung stehen, ist der A5X aber nicht.

Die grafischen Fähigkeiten sind dennoch wesentlich besser geworden. Das ist auch nötig, denn das neue iPad muss dank Retina immerhin die vierfache Pixelmenge bewegen. Das kostet Rechenzeit und grafische Bandbreite. Apple behauptet dass die Grafikeinheit im Vergleich zur Tegra-3-Chipsatz von Nvidia viermal schneller arbeitet, sagt aber nicht, anhand welcher Metriken dieser Wert ermittelt wurde. Jedenfalls werden App-Entwickler nun in die Lage versetzt, reichere Anwendungen zu schreiben, die auch die Vorteile des Retina-Display voll auszunutzen.