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Fallender Kurs macht MCI zu attraktivem Übernahmeobjekt

14.06.2004

Der zweitgrößte US-Anbieter von Ferngesprächen, MCI, wird als Übernahmeobjekt zunehmend interessant: Seit Abschluss der Reorganisation im April diesen Jahres ist der Kurs des US-Carriers um zirka 35 Prozent auf 14,60 Dollar je Aktie gefallen. Die Marktkapitalisierung beträgt damit nur noch rund 6,4 Milliarden Dollar. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf vertraute Kreise berichtet, haben potenzielle Käufer wie Bellsouth, Sprint und SBC bereits Kontakt zu MCI aufgenommen. Vereinbarungen wurden allerdings noch nicht getroffen.

Möglicher Grund für das Zögern ist eine Entscheidung der Bush-Administration, den regionalen Telefongesellschaften bei ihrem Kampf gegen eine Regulierungsvorschrift den Rücken zu stärken. So hatte die US-Regierung vor einer Woche entschieden, keinen Einspruch gegen ein Urteil des Berufungsgerichts für den District of Columbia einzulegen, wonach die "Baby Bells" MCI und anderen Ferngesprächsanbietern angemessene Gebühren für die Nutzung ihrer Netze in Rechnung stellen dürfen.

Wird das Urteil – wie erwartet - vom Obersten Gerichtshof bestätigt, könnte MCI möglicherweise wegen der gesunkenen Rendite sein Endkundengeschäft reduzieren oder sogar einstellen. Ein solcher Schritt würde den Carrier für die regionalen Telefongesellschaften deutlich attraktiver machen. Gleichzeitig wachsen damit die Chancen, dass eine Fusion von den Regulierungsbehörden genehmigt wird. (mb)