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Fahndungsaufrufe bald per SMS?

24.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am Ende eines Pilotprojekts des Bundeskriminalamts zum Handy-Einsatz bei der Verbrecherjagd zieht die Polizei Karlsruhe eine positive Bilanz. Das berichtete das Handelsblatt. Im Rahmen des Projekts wurden Polizeibeamte über ihre Privathandys per SMS mit Fahndungsinformationen versorgt. Das funktioniert "hervorragend", meint Olaf Hary, Leiter des Führungs- und Lagezentrums der Polizei Karlsruhe. So habe man beispielsweise während eines Castor-Transportes durch Baden 140 Beamte per SMS-Massenversand über die Entwicklung informiert.

Im Dezember 2002 habe man außerdem zahlreiche Polizeibeamte, verdeckte Ermittler, Politessen und Kaufhausdetektive informiert, wenn Taschendiebe in der Karlsruher Innenstadt aktiv waren. Dabei habe sich die Methode als gute Ergänzung zu Funk und Fahndungsaufrufen in den Medien erwiesen. Ähnliche Erfahungen hätten auch die Polizeidienststellen in anderen Städten gemacht. Dabei wurden zum Teil auch freiwillige Bürger, Bus- und Taxifahrer in das Heer der Fahnder einbezogen. Von seiten der Busfahrer hatte es dabei allerdings auch Proteste gegeben. Das größte Hindernis für den Einsatz des Systems sind aber wohl die Kosten: Dreizehn Cent kostet eine einzige SMS. Wer die angesichts leerer Staatskassen zahlen soll, ist bislang ungeklärt.

Zurückhaltend äußerte sich denn auch bislang das Landeskriminalamt Baden-Wüttemberg. Hier will man die Erfahrungen aus den anderen Bundesländern abwarten.(uk)