Fade Rechner - Hersteller suchen neue Ideen

23.08.2004
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Auch Nerds haben Kinder, die einen PC wollen.

Die Entwicklung hat in der ersten Jahreshälfte dazu geführt, dass sich die Ausläufer des Privatkundengeschäfts und die wieder steigende Nachfrage der Firmen überlagert haben. Daher erlebten einige Hersteller ein unerwartet schönes Frühjahr. Mit dem Erfolg des ersten und zweiten Quartals "habe ich in dem Umfang nicht gerechnet", räumt auch FSC-Chef Bernd Bischoff ein.

... bis Ende 2005

Die zweite gute Nachricht: "Verglichen mit den westeuropäischen Nachbarn hängt Deutschland beim Ersatzgeschäft rund sechs Monate hinterher", stellt Dataquest-Analystin Escherich fest. Sie geht davon aus, dass die hiesigen Unternehmen noch bis Ende 2005 ihre alten Systeme austauschen. Die Trendwende zeigt sich auch darin, dass 2003 laut Gartner in Deutschland rund 45 Prozent der Rechner an Privatleute verkauft wurden. Kleine und mittlere Unternehmen bestellten 38 Prozent, Konzerne zwölf Prozent. Für die erste Jahreshälfte 2004 schätzt Escherich, dass Großunternehmen beinahe jeden fünften Rechner gekauft haben, während der Anteil der Privatanwender unter 40 Prozent gefallen ist.

Die Entwicklung hat jedoch gravierende Auswirkungen auf das Wachstumspotenzial der verschiedenen Hersteller - und auf ihre Überlebensfähigkeit im PC-Bereich. Firmen wie Medion und Gericom, die das Privatkundensegment über den Preis erst richtig in Fahrt gebracht und die etablierten Wettbewerber massiv unter Druck gesetzt haben, sehen sich inzwischen einem fast gesättigten Markt gegenüber. So genannte A-Brands hingegen, Marken der ersten Kategorie wie FSC, HP oder Acer, können nun ihren Namen und die Beziehungen zu Unternehmenskunden ausspielen. Laut Context ist der Anteil der IT-Konzerne am westeuropäischen Channel-Geschäft im zweiten Quartal um fünf Prozentpunkte auf 55,6 Prozent gestiegen. Demgegenüber nahm der Anteil der "übrigen Anbieter" von 29,3 auf 24,5 Prozent ab.