Notebook-Kunden haben genug
Doch selbst der Notebook-Markt, das spannendste Segment der vergangenen 18 Monate, gibt bald keine Erfolgsgeschichten mehr her. Nach Angaben der Marktforscher von Context sank die Wachstumsrate gegenüber dem Vorjahresmonat in Westeuropa von 37 Prozent im Januar auf zehn Prozent im Juni. "Wer sich ein Notebook leisten konnte, hat sich mittlerweile eines gekauft", resümiert die Dataquest-Analystin. In 16 Prozent aller US-amerikanischen Haushalte sind Forrester zufolge Notebooks im Einsatz, nur fünf Prozent der Nutzer wollen in den kommenden zwölf Monaten ein neues Gerät anschaffen. Der Horrorbegriff "Sättigung" macht wieder die Runde.
In den deutschen Wohn- und privaten Arbeitszimmern sieht es ähnlich düster aus. Angesichts der anhaltenden Konsumverweigerung, bedingt durch zumindest drohenden Arbeitsplatzverlust und Existenzangst, gehören Rechner - speziell Notebooks - nicht mehr zu den Geräten, die man sich in jedem Fall leisten muss: "Wenn es darauf ankommt", sagt Escherich, "ist der PC immer noch ein Luxusgerät." Die Analystin geht davon aus, dass sich der deutsche Endkunde mit Bestellungen "bis in die erste Jahreshälfte 2005 zurückhält". Das verheißt nichts Gutes für das Weihnachtsgeschäft, wenn traditionell wieder der Einzelhandel mit billigen Computern geflutet wird.
Ersatzgeschäft legt los ...
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Selbst im konjunkturschwachen Deutschland haben inzwischen die Unternehmen angefangen, ihre Altbestände durch zeitgemäße PCs zu ersetzen. Zwar kam das Replacement ein Jahr später als erwartet in Schwung, doch zumindest brummt dieses Marktsegment wieder. Gartner erwartet, dass in diesem Jahr weltweit rund 100 Millionen Unternehmens-PCs ersetzt werden, 2005 sollen es 120 Millionen Geräte sein. Das wären in beiden Fällen mehr Systeme, als kurz vor der Jahr-2000-Umstellung erneuert wurden - Desktops erleben dank der Upgrades eine kleine Renaissance.