Fachcomputer

10.07.1981

Mamas Traumcomputer für die Küche ist vorerst kein Renner. Und die Popper machen noch zuwenig Taschengeld für Programmier-Spiele locker. Also haben die Mikrocomputer- und Personal Computer-Hersteller ihre Marketing-Ziele geändert.

Es ist zu beobachten, daß sie neuerdings auf den Spuren der MDT- und Timesharing-Anbieter wandeln.

Die Chancen der bildschirmorientierten Personal Computer auf Mikroprozessor-Basis stehen gut, sich im Erstanwender-Markt gegen die herkömmlichen Bürocomputer durchzusetzen. Sie sind vom Preis her attraktiv und im Handumdrehen zu installieren - über die Software müssen sie dann allerdings beweisen, daß sie ihr Geld wert sind. Das ist nicht ganz einfach, wie sich in der (MDT-)Vergangenheit gezeigt hat. Crux mit der Standard-Anwendungssoftware: Fertige Pakete sind oft nicht "zustellbar", weil die Benutzer mit Maximal-Forderungen in bezug auf die neue DV-Organisation an die Einführung herangehen.

Gleichwohl ist der Personal Computer-Branche zuzutrauen, das Akzeptanz-Problem mit Hilfe ehrgeiziger Software- und Systemhäuser zu lösen.

Anders bei der "Fachcomputerei" in großen Organisationen, obwohl auch hier Anfangserfolge der Mikros zu verzeichnen sind - zurückzuführen auf den DV-Frust vieler Sachbearbeiter die mit den vermeintlich arroganten Computer-Spezialisten des hauseigenen Rechenzentrums nichts zu tun haben wollen. Doch die EDV ist dabei, sich zu öffnen. Die Fachabteilungen werden in die Planung und Projektierung "ihrer" Anwendungen einbezogen. DV-Koordinatoren nehmen sich der Sachbearbeiter an.

Man redet miteinander. Nicht über autonome Mikrocomputer. Dafür über Arbeitsplatz-Computer und neue Arbeitsinhalte.