Neue Version läßt PC und Mainframe zusammenrücken:

Facelifting macht Cobol wieder knackig

25.11.1988

ASCHHEIM (ch) - Als Ergebnis einer als strategisch eingestuften Kooperation mit Microfocus präsentierte Microsoft jetzt die Version 3.0 ihrer kommerziellen Sprache Cobol. Die mittlerweile fast drei Jahrzehnte alte Sprache wurde jetzt auf den Stand der Technik gebracht und entspricht dem ANSI 85-High-Level-Standard.

Mit der Präsenz auf dem Cobol-Sektor will Microsoft nach eigener Darstellung "sein Engagement in der DP/MIS-Welt" unter Beweis stellen. Das Produkt ermöglicht beispielsweise die Entwicklung von Mainframe-Software auf dem Personal Computer oder die Übernahme von Großrechner-Applikationen auf den Arbeitsplatzrechner. Deutlich wird das an der Unterstützung von bis zu 16 MB Realspeicher. Außerdem entspricht Cobol 3.0 IBMs SAA-Vorgaben.

Dem Anbieter zufolge ist die neue Cobol-Version kompatibel zu den meistverbreiteten Cobol-Dialekten. Als Beispiel führt Microsoft IBMs Cobol-Spielarten VS Cobol-II, OS/VS-Cobol auf sowie X/Open Cobol, DG-Cobol und die aus dem eigenen Hause stammende Version 2.2. Cobol 3.0 entspricht dem ANSI-85-Standard und enthält Elemente zur strukturierten Programmierung. Gegenüber der bisherigen Version 2.2 soll die neue Version zur Laufzeit einen Geschwindigkeitsvorteil um den Faktor 10 bieten.

Die Software ist ab sofort lieferbar und läuft unter DOS und OS/2 auf PCs und kompatiblen Maschinen. Hardware-Voraussetzungen sind Festplatte und ein Arbeitsspeicher von 384 KB (DOS) beziehungsweise 1.5 MB (OS/2).