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Mark Zuckerberg in Berlin

Facebook will Wachstum in Deutschland deutlich ankurbeln

07.10.2008
Das soziale Netzwerk Facebook will mit einem Wettbewerb unter seinen Nutzern und der verstärkten Zusammenarbeit mit Partnern das Wachstum auch in Deutschland weiter ankurbeln.

"Wir wollen mit der Initiative verschiedene Geschichten vorstellen, wie und zu welchem Zweck die Mitglieder Facebook nutzen", sagte Facebook-Mitgründer Mark Zuckerberg am Montag bei seinem ersten offiziellen Deutschlandbesuch in Berlin der Deutschen Presse-Agentur dpa. In der kommenden Woche will das kalifornische Unternehmen zudem einen ersten Partner in Deutschland für das Projekt "Facebook connect" vorstellen. Damit sollen Nutzer des Facebook-Netzwerks künftig ihre Daten auch auf anderen Internet-Sites nutzen können, ohne sie noch einmal eingeben zu müssen ("Data Portability").

Mark Zuckerberg. Foto: Facebook
Mark Zuckerberg. Foto: Facebook
Foto: Facebook

Der Facebook-Mitgründer sieht seine 2004 an der Harvard University gegründete Plattform derzeit auf Erfolgskurs auch in Europa. Rund 30 Prozent der gesamten Online-Population weltweit nutzten inzwischen Facebook, sagte Zuckerberg. In Deutschland sei die Plattform derzeit das am schnellsten wachsende Netzwerk. Seit dem Start in deutscher Sprache vor rund sieben Monaten habe das Unternehmen seine Mitgliederzahl auf 1,2 Millionen Mitglieder verdoppelt. Deutschland zählt für das Netzwerk seit einiger Zeit zu den wichtigsten Märkten in Europa.

Hierzulande sieht sich die Plattform allerdings mit besonders starker Konkurrenz konfrontiert. Den aktuell 1,2 Millionen Mitgliedern bei Facebook stehen fast zehn Millionen Nutzer der Plattformen StudiVZ und SchülerVZ der Holtzbrinck-Gruppe gegenüber. Im vergangenen Juli hatte Facebook den deutschen Rivalen des Plagiats bezichtigt und zog vor Gericht. "Große Teile von Facebook sind von StudiVZ einfach kopiert worden", sagte Zuckerberg. StudiVZ hatte die Vorwürfe als haltlos zurückgewiesen und den Gang vor Gericht als schlechten Versuch interpretiert, die eigene Marktposition zu verbessern. "Wir erhoffen uns eine schnelle Entscheidung auf freundschaftlichem Weg", sagte Zuckerberg in Berlin.

Facebook wolle nicht um jeden Preis in bestimmte Märkte dringen. "Wir wollen die Plattform so gut es nur geht gestalten." Dafür biete man die entsprechenden Werkzeuge und Anwendungen. Vor allem in Deutschland gebe es eine zunehmende Anzahl von Entwicklern, die Anwendungen für Facebook schrieben. Insgesamt arbeiteten derzeit weltweit 400.000 Menschen an Anwendungen für die offene Plattform. "Wichtig ist allein, dass die Nutzer problemlos ihre Freunde treffen können." Den großen Vorteil von Facebook sieht Zuckerberg darin, dass die Nutzer besonders einfach ihre Daten tauschen können und die Pflege der Kontakte einfach und simpel ist.

Für die Initiative "Facebook for Good - Erzähl deine Geschichte" hat sich das Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley Deutschland als Startpunkt gewählt. Nutzer können ab dem 7. Oktober in bebilderten Geschichten schildern, wie sie selbst Facebook für bestimmte Projekte oder Vorhaben erfolgreich eingesetzt haben. Beteiligen wollen sich unter anderem rund vier Millionen Menschen in Kolumbien, die über Facebook gegen die Guerilla protestieren, sagte Zuckerberg. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 1000 Euro, alternativ kann er einen Betrag in Höhe von 3000 Euro für ein soziales Projekt seiner Wahl spenden. (dpa/tc)