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FaceBook will sich an Yahoo! verkaufen

21.09.2006
Auf der Social-Networking-Site FaceBook wird gern geflirtet. Jetzt flirtet die Start-up wohl mit Yahoo! - um eine Übernahme für womöglich eine Milliarde Dollar.

Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Zuvor seien bereits Verkaufsgespräche mit Microsoft und Viacom im Sande verlaufen. FaceBook ist - wie auch das von News Corp. übernommene MySpace - ins Visier der großen Web-Player geraten, weil sich dort junge Leute in Massen tummeln. Das macht solche Sites allerdings auch zu einem Risikofaktor - ihre Nutzergemeinde ist sprunghaft und jederzeit bereit, zum nächsten "großen Ding" zu wechseln.

Vor zweieinhalb Jahren war die Studenten-Site noch ein College-Projekt, das ein Student im Grundstudium betrieb. Mark Zuckerberg (22) hat Harvard mittlerweile verlassen und kümmert sich nur noch um FaceBook. Dabei arbeitet er gern spät - ein Problem bei den gescheiterten Gesprächen mit Microsoft (neben den zwei Milliarden Dollar, die FaceBook den Redmondern als Kaufpreis unterbreitete): Dessen Manager waren richtig sauer, als FaceBook ein für acht Uhr morgens angesetztes Meeting mit der Begründung absagte, CEO Zuckerberg läge da vermutlich noch im Bett.

Wie auch immer, FaceBook brummt derzeit so richtig. Branchenkenner gehen davon aus, dass es demnächst die 100-Millionen-Dollar-Grenze beim jährlichen Online-Werbeumsatz knacken dürfte. Und irgendwann werden auch die Venture Capitalists, die FaceBook im Jahr 2005 Starthilfe gaben, einigen Return für ihr Investment sehen wollen.

Offiziell hält sich Zuckerberg bezüglich eines Verkaufs aber noch bedeckt. "Ich würde nie sagen, dass wir nicht irgendwann einmal an die Börse gehen oder Teil einer größeren Firma werden. Ich würde aber sagen, dass das nicht unsere Priorität ist", so der FaceBook-CEO. "Es gibt hier noch so viel zu tun." Insidern zufolge hält Zuckerberg rund 30 Prozent an der in Privatbesitz befindlichen Company, die ihren Sitz im kalifornischen Palo Alto hat. (tc)