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Facebook und Co sind "Aufreißzone" Nummer eins

02.03.2009
Von pte pte
Online-Flirts gelten inzwischen als cool. Jeder vierte Brite lernt eine neue Liebschaft in sozialen Online-Netzwerken kennen, und auch alte Beziehungen werden wieder aufgewärmt.

Soziale Netzwerke im Internet haben Pubs als "Aufreißzone" Nummer eins abgelöst. Mittlerweile lernt jeder vierte Brite neue Liebesbekanntschaften auf Online-Plattformen wie Facebook oder MySpace kennen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Internetmarktforscher OnePoll in Großbritannien. Demnach gehen zehn Prozent der Briten sogar einen Schritt weiter und lassen sich auf eine Affäre oder einen One-Night-Stand mit einer frischen Bekanntschaft aus einer Web-Community ein. Treibender Faktor dieser Entwicklung sei vor allem das zunehmend positiver wahrgenommene Image von Online-Flirts. So gaben mit 44 Prozent fast die Hälfte der Befragten an, dass es heute wesentlich "cooler" sei, seinen Liebespartner im Internet zu finden als auf herkömmliche Weise.

"Die Kontaktaufnahme von Menschen ist ein zentraler Faktor im Grundkonzept von Social-Networking-Communitys. Das Flirt-Potenzial ist hier sicherlich sehr groß, wir schreiben uns das aber nicht auf unsere Fahnen", erklärt Mats Wappmann, Sprecher von MySpace Deutschland, auf Anfrage von pressetext. Kontaktaufnahme und -pflege sei die wichtigste Aufgabe des sozialen Netzwerks. An zweiter Stelle folge der gesamte Entertainment- und Lifestyle-Bereich, in dem sich die User auch selbst kreativ entfalten könnten. Das Finden einer neuen Liebe auf MySpace sei dabei lediglich ein positiver Nebeneffekt. "Das wird von uns zwar nicht aktiv forciert. Wir haben aber auch nichts dagegen", betont Wappmann. Dass mittlerweile eine zunehmende Zahl von Pärchen im Internet zueinander findet, sei als "Ausdruck der Zeit" zu sehen.

Von den insgesamt 3.000 befragten Briten im Alter zwischen 20 und 40 Jahren gab fast die Hälfte an, dass Social Communitys das Kennenlernen neuer Menschen in den vergangenen paar Jahren wesentlich erleichtert haben. Rund 57 Prozent fühlen sich eigenen Angaben zufolge wohler dabei, potenzielle neue Bekanntschaften online zu machen. Ausschlaggebend hierfür ist für 37 Prozent vor allem der Umstand, dass man im Web eine Art Vorfühlmöglichkeit zur Verfügung hat, die in der realen Welt fehlt. "In sozialen Netzwerken kann man ganz ungezwungen Kontakte knüpfen. Erst in einem zweiten Schritt entscheidet der Nutzer, ob er Interesse an einer tiefergehenden Bekanntschaft hat", schildert Wappmann.

Auch ein weiteres Ergebnis der OnePoll-Untersuchung, wonach rund ein Drittel der Briten in sozialen Communitys wieder zu einer alten Liebe gefunden habe, kommt für den MySpace-Sprecher nicht überraschend. "Soziale Netze eignen sich besonders gut dafür, alte Bekanntschaften ausfindig zu machen und wieder zu beleben. Ob das nun ein geschäftlicher Kontakt oder eine verflossene Liebe ist, spielt keine Rolle", so Wappmann abschließend. (pte)