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Nach Nutzerprotesten

Facebook plant Änderungen am neuen Layout

25.03.2009
Von pte pte
Facebook reagiert auf die heftige Kritik an seinem neuen Layout und will zumindest einige Änderungen vornehmen.

Seit der Einführung des aktuellen Facebook-Designs sind die Nutzerproteste immer weiter angewachsen. Tausende User formierten sich in diversen Gruppen innerhalb des sozialen Netzwerks und lassen ihrer Kritik am neuen Layout dort freien Lauf. Nun scheint die Unzufriedenheit der Mitglieder ein derart großes Ausmaß erreicht zu haben, dass Facebook auf die Protestwelle eingeht und nachträglich einige Anpassungen an dem neuen Newsfeed und verschiedenen anderen Funktionen vornehmen will.

Dass alte Design soll zwar nicht wieder eingeführt werden, Facebook will jedoch auf die stärksten Kritikpunkte reagieren und ein paar Korrekturen vornehmen. Dazu zählt unter anderem die Möglichkeit, ein Live-Update für den Newsfeed einzustellen, um die Seite nicht mehr reloaden zu müssen, sondern die neuen Nachrichten automatisch zu erhalten. Außerdem sollen getaggte Fotos von Freunden in den Newsfeed integriert werden. Applikationen-Infos können künftig aus dem Stream genommen werden und der neue "Highlights-Bereich" auf der rechten Seite des Newsfeeds soll häufiger mit Updates versehen werden und insgesamt mehr Inhalte anzeigen.

"Für viele Nutzer, insbesondere von Social Networks, ist eine Layout-Änderung fast so etwas wie ein Eingriff in den täglichen Tagesablauf. Es ist enttäuschend, dass eine so große Plattform wie Facebook nicht im Vorfeld abgefragt hat, was sich die User vom neuen Design wünschen", meint Markus Hübner, Geschäftsführer der Brand-Management-Agentur Brandflow, im Gespräch mit pressetext. Eine derartige Protestwelle, wie sie nun auf Facebook ausgelöst wurde, schade auf jedem Fall dem Marken-Image. Laut Hübner wäre es klüger gewesen, hätte das Unternehmen vorab eine Gruppe eingerichtet, in der die Nutzer ihre Ideen und Wünsche platzieren und bei der Neugestaltung mitreden können. "Facebook hätte zum Beispiel Hardcore-User in eine Beta-Phase einladen können, die dann auch eine Vorreiterrolle erhalten und schon vorab gute Stimmung für das neue Design verbreitet hätten", so Hübner.

Die Verbesserungen im Nachhinein kämen zu spät und könnten den Frust der User und den Schaden am Image der Plattform nicht mehr vollständig ausgleichen. "Je nachdem wie gravierend die Einschnitte bei einem Re-Design sind, kommen auch tatsächlich Nutzer abhanden. Es ist keineswegs so, dass sich mit der Zeit jeder an den neuen Look gewöhnt", sagt der Marken- und Web-2.0-Experte gegenüber pressetext. Facebook habe im Vorfeld in puncto Kommunikation einiges versäumt .

Wie das soziale Netzwerk nun selbst verlauten lässt, will es den Usern in Zukunft jedenfalls mehr Kontrolle in die Hand geben. So werden auch neue Freundeslisten eingeführt, die von Nutzern selbst zusammengestellt werden können, um damit den Newsfeed zu filtern und anzupassen. Wann es genau zur Umsetzung der Anpassungen kommen wird, ist zwar noch unklar. Die Foto-Tagging-Updates im Newsfeed sollen jedoch bereits in den kommenden Wochen eingeführt werden. (pte)