Chefentwickler

Facebook Home bald auf mehr Geräten verfügbar

07.04.2013
Facebook hat eine neue App vorgestellt, die Informationen aus dem Online-Netzwerk in den Vordergrund auf Android-Smartphones bringt.

Der zuständige Chefentwickler Cory Ondrejka stellte sich danach Fragen von Andrej Sokolow von der dpa:

Wie funktioniert Facebook Home, muss man sich das als Programm vorstellen, dass sich zwischen andere Anwendungen klemmt?

Ondrejka: Nein, Facebook Home arbeitet wie jede andere Android-App. Es ist aber das Tolle an der Android-Plattform und dem Versprechen von Google, sie offen zu lassen, dass man auch mit einer App stark verändern kann, wie Informationen angezeigt werden und ein Gerät bedient wird. Wenn zum Beispiel die Neuigkeiten von Freunden bei Facebook Home gleich im Sperrbildschirm auftauchen, bekommt man sie bis zu 100 Mal am Tag zu Gesicht, statt nur die einigen Male, wenn man die Facebook-App reinschaut.

Facebook Home setzt sich so auf Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android in den Vordergrund. Wann hat Google davon erfahren und was haben sie dazu gesagt?

Ondrejka: Der Hersteller HTC hat das neue Smartphone-Modell First wie alle anderen Android-Geräte bei Google angemeldet und dann haben sie auch Facebook Home gesehen. Wir erwarten, dass sie begeistert sein werden. Es ist eine extrem hochwertige Android-App. Damit kann sie der Plattform mehr Nutzer bescheren. Wir denken, dass genau das der Grund ist, warum sie an Android als offener Plattform festhalten: Weil dies die Entwicklung hochwertiger Produkte erlaubt.

Google wurde also nicht in die Entwicklung von Facebook Home einbezogen?

Ondrejka: Nicht mehr oder weniger als bei jeder anderen App, die wir entwickeln. Zu einzelnen Punkten sprechen unsere Entwickler mit deren Entwicklern.

Wie stehen die Chancen, die Funktionen von Facebook Home auf Apples iPhone zu bringen?

Ondrejka: Wir haben ein großartiges Verhältnis zu Apple und sind zufrieden mit der tieferen Integration von Facebook in das aktuelle Betriebssystem iOS 6. Aber der Unterschied ist, dass Android eine sehr offene Plattform ist und iOS nicht. Der einzige Weg, wie man einen Dienst tiefgreifend auf iPhone und iPad integrieren kann, ist, mit Apple zusammenzuarbeiten und das Betriebssystem zu verändern.

Gibt es denn Bewegung in diese Richtung zwischen Facebook und Apple?

Ondrejka: Wir kommentieren nichts, was nicht angekündigt wurde.

Wird es auch Werbung im "Cover Feed", dem lebendigen Sperrbildschirm von Facebook Home, geben?

Ondrejka: Zu Beginn wird es keine Werbung geben. Da wir aber Werbung im Nachrichtenstrom der Nutzer anzeigen, ist es wichtig, dass wir sie mit der Zeit auch in den "Cover Feed" bringen.

Kann man Facebook Home zeitweise abschalten, wenn es mich gerade stört?

Ondrejka: Ja, es gibt ein Menü für Einstellungen, über das einzelne Funktionen deaktiviert werden können.

Kann ich sicher sein, dass mein Telefon durch Facebook Home nicht langsamer wird?

Ondrejka: Wir haben uns viel Mühe gegeben, dass Facebook Home die Geräte nicht bremst und auch sparsam mit der Akku-Leistung umgeht. Wir denken, es ist eine App geworden, die schnell und flüssig läuft.

Warum wird es Facebook Home zunächst nur für sechs Smartphones geben?

Ondrejka: Es gibt eine große Vielfalt von Android-Geräten mit unterschiedlichen Bildschirm-Auflösungen, Prozessoren, Speicherkapazität und Rechenleistung. Wir haben uns deshalb für eine schmale Auswahl an Smartphones entschieden, bei denen wir uns absolut sicher waren, dass die App reibungslos laufen wird. Und da wir Facebook Home etwa jeden Monat aktualisieren werden, fügen wir schnell weitere Geräte hinzu.

Was ist mit Tablets?

Ondrejka: Intern haben wir die App schon auf Tablet-Computern laufen. Beim Start wollten wir uns auf Smartphones fokussieren, Tablets werden aber bald hinzukommen.