Die Popularität sozialer Netzwerke wie Facebook mit seinen mehr als 400 Millionen Usern hat auch ihre Schattenseiten. So hat der Antiviren-Spezialist Kaspersky in seiner Quartals-Studie festgestellt, dass Facebook mittlerweile auf Platz vier der Netzwerke vorgerückt ist, die für Phishing-Angriffe genutzt werden. Hier belegt der Bezahl-Service PayPal nach wie vor und unangefochten mit über 52 Prozent den Spitzenplatz, gefolgt von eBay und der Bank HSBC.
Der in diesem Falle eher dankbare vierte Platz von Facebook (Anteil 5,7 Prozent) kommt für Kaspersky überraschend. Es sei das erste Mal seit der Aufnahme der Beobachtungen, dass Angriffe auf soziale Netzwerke so häufig vorkommen.
Mit dem Identitätsklau über soziale Netzwerke starten die Hacker in der Regel Spam-Attacken an den rechtmäßigen Inhaber und dessen Kontakte im Netz. "Diese Methode der Spam-Verbreitung erlaubt es, riesige Zielgruppen zu erreichen", kommentiert Kaspersky das Ergebnis. Zudem missbrauchten die Betrüger zusätzliche Funktionen wie Einladungen an Freunde oder Links auf Fotos, um an weitere Kontakte zu gelangen.
Im Mailverkehr ist das Phishing allerdings nur ein geringes Problem: Ganze 0,57 Prozent aller Spam dient dazu, Nutzerdaten auszuspionieren. Anteilig verteilt auf die von Cisco geschätzten 220 Milliarden E-Mails, die täglich weltweit verschickt werden, kommt dabei aber eine Zahl von immerhin 1,2 Milliarden Phishing-Versuchen heraus.