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Miesester US-Börsengang aller Zeiten

Facebook-Aktie fällt weiter

23.05.2012
Monatelange hatten Anleger dem Börsengang von Facebook entgegengefiebert, doch statt eines guten Geschäfts gab es ein Desaster: Die Aktie hat in wenigen Tagen fast ein Fünftel ihres Werts verloren.

Die Facebook-Aktie geht endgültig baden. Der Kurs ist am dritten Handelstag weiter um annähernd 9 Prozent auf 31 Dollar eingebrochen. Ein Anleger, der zum Ausgabepreis von 38 Dollar gekauft hatte, verlor somit zum Ende des Handels am Dienstag 18 Prozent seines Geldes. Damit legt das soziale Netzwerk mit seinen inzwischen mehr als 900 Millionen Mitgliedern einen der übelsten Börsengänge der vergangenen Jahre hin.

Nach Daten des Anbieters Dealogic, die das "Wall Street Journal" veröffentlichte, ist kein anderer US-Börsengang im Milliardenbereich seit 2007 so schlecht gelaufen. Von insgesamt 24 solchen Börsenstarts standen demzufolge nach drei Handelstagen nur 8 im Minus.

Die Negativliste führt klar Facebook an. Das nächst schlechtere Unternehmen, der Vermögensverwalter Och-Ziff, kam auf ein Minus von 13 Prozent. Unter den Verlierern findet sich auch der Facebook-Partner und Spieleentwickler Zynga mit minus 8 Prozent.

Vor allem die Investmentbank Morgan Stanley, die den Facebook-Börsengang federführend organisierte, steht nun unter Beschuss. Die sogenannten "Underwriter" hätten sich bei der Nachfrage verschätzt und zu viele Papiere auf den Markt geworfen, lautet der zentrale Vorwurf.

Und es kommt ein neuer hinzu: Nach Informationen des "Wall Street Journal" haben sich Analysten von Morgan Stanley und des ebenfalls am Börsengang beteiligten Konkurrenten Goldman Sachs eine Woche vor der Aktienplatzierung kritischer zu den Aussichten für das Facebook-Geschäft geäußert.