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Interpol warnt

Extremisten überschwemmen das Web

23.09.2010
Von pte pte
Laut Interpol steigt die Zahl der Websiten, mit denen extremistische Organisationen gezielt jugendlichen Nachwuchs gezielt anwerben.

Extremistische Gruppierungen und Netzwerke wie Al-Qaida haben ihre Fühler im Internet mittlerweile weit ausgestreckt. So warnt die Internationale Polizeiorganisation Interpol vor einer sprunghaft ansteigenden Zahl an Webseiten mit terroristischem Hintergrund. Sie dienen primär der Rekrutierung neuer Mitglieder. Besonders Jugendliche sind dabei im Visier der weltweit operierenden Organisationen. Auf virtuellen Wegen erreichen sie die Nachwuchsterroristen schneller und unkomplizierter als bisher.

Neben Terror und Gewalt propagieren einschlägige Webseiten immer öfter Rassismus, Antisemitismus und Hass. Gegenüber traditionellen Medien können extreme Gruppen selbst mit verhetzenden Inhalten im Web eine breite Öffentlichkeit einfacher erreichen. Die User sind im Netz vergleichsweise hohen Gefahren ausgesetzt, erklärt Rainer Gries, Propagandaexperte am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien, gegenüber pressetext.

Schon zwischen 1998 und 2006 ist die Zahl von Webseiten mit extremistischem Hintergrund laut Interpol von zwölf auf 4.500 geschossen. Experten zufolge liegt die Dunkelziffer aber noch bedeutend höher. Allein in englischer Sprache existieren Schätzungen zufolge mehrere tausend Seiten - Tendenz ungebremst steigend. Darüber hinaus nutzen extremistische Gruppierungen immer öfter Social Networks wie Facebook oder Plattformen wie YouTube für ihre Zwecke. Interpol warnt daher vor einer zunehmenden Radikalisierung der Jugend durch das Internet und fordert internationale Polizeinetzwerke, um dieser zu entgegnen. (pte)