Externe Experten sind gefragt

13.06.2008
IT-Freelancer sollen Kosten senken, die Produktivität steigern und Personalengpässe überbrücken.

irmen setzen in Deutschland immer mehr externe IT-Spezialisten ein. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Personalvermittlung Hays in Auftrag gegebene Studie von Berlecon Research: Von den 160 befragten IT-Leitern von Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern nehmen mehr als 70 Prozent externe Hilfe in Anspruch. In den nächsten zwölf Monaten soll dieser Anteil auf über 80 Prozent steigen.

Vor allem Großunternehmen und Dienstleister setzen auf Externe. Aber auch das produzierende Gewerbe wird mittelfristig nachziehen: Hier rechnen rund 40 Prozent der Betriebe damit, den Anteil der Freelancer gegenüber den fest angestellten IT-Leuten in den nächsten zwei bis drei Jahren zu erhöhen.

Der kurzfristige Bedarf an externen IT-Spezialisten betrifft alle Bereiche der IT-Wertschöpfungskette. Am höchsten ist er in der Softwareentwicklung und -integration (59 Prozent). Es folgen Planung und Design (57 Prozent), Betrieb (52 Prozent) sowie Beratung (49 Prozent). Gefragt sind zudem SAP-Spezialisten: Jedes dritte Unternehmen hat hier einen kurzfristigen Bedarf. Dabei werden die Externen immer stärker als Berater und Wissensvermittler herangezogen. Mehr als 80 Prozent der befragten IT-Leiter halten Soft Skills wie Beratungskompetenz und Kommunikationsstärke für wichtig beziehungsweise sehr wichtig.

Drei Viertel der Befragten haben die Erfahrung gemacht, dass die Produktivität durch den Know-how-Transfer steigt, dass sich Ressourcen-Engpässe schnell überbrücken lassen und das Unternehmen dadurch flexibler ist. Auch Kostensenkung ist ein entscheidendes Argument für den Einsatz von IT-Freelancern (siehe Grafik). Allerdings ist der Aufwand für die zusätzliche Einarbeitungszeit sowie für die Steuerung und Koordination der Freien nicht zu unterschätzen. Etwa 60 Prozent der Befragten betrachten diese Punkte als kritisch. (sp)