Quellenprogramme treuhänderisch schützen lassen

Externe Datenverwahrung im bombensicheren Tresorbunker

02.02.1990

Mit zunehmendem Einsatz von Datenverarbeitung wachsen auch ganze Datenberge heran. Daraus ergibt sich neben Unterbringungsfragen auch die Frage nach einer sicheren Archivierung der Datenträger. In Amerika lösen viele Unternehmen beide Probleme durch

"externe Verwahrung" Jürgen Sand* erläutert diese hierzulande noch weitgehend unbekannte Dienstleistung.

In den USA wird die externe Verwahrung von Daten bereits seit rund zehn Jahren angeboten und von Unternehmen aller Branchen und Größen genutzt. Professionell wird in Europa bislang nur in Großbritannien davon Gebrauch gemacht. In der Bundesrepublik bietet die DepoData jetzt einen Komplett-Service an.

Basis für die externe Lagerung der Datenträger ist eine intensive Beratung. Dazu werden dem Kunden Vorschläge für die Austauschintervalle der verwahrten Datenträger unterbreitet. Sie beziehen sich sowohl auf deren Aktualisierung als auch deren Löschung, wenn zum Beispiel die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen verstrichen sind. Für die Austauschperioden werden individuelle Transport- und Auslieferungsmodalitäten erarbeitet, damit der DV-Ablauf des Kunden nicht gestört wird.

DepoData verwahrt alle Datenträger unterirdisch in einem Tresorbunker, der mit modernsten Sicherheitseinrichtungen ausgestattet ist. Eine spezielle Klimaanlage sorgt für optimales und konstantes Raumklima sowie für staubgeschützte Verwahrung. Im gesamten Bunkerbereich sind mögliche Brandquellen auf das absolute Minimum beschränkt. Darüber hinaus sind ein automatisches Brandmeldesystem und eine zentrale Halon-Löschanlage installiert. Die Datenträger werden in speziellen Regalanlagen gelagert. Wände, Decken und Fußboden bestehen aus meterdickem Stahlbeton.

Der Zugang zum Verwahrungsbereich wird durch eine abgeschlossene

Sicherheitszone geschützt. Die Alarmanlage ist direkt mit der Polizei geschaltet. Ferner wird das Areal mit Hilfe von Videoanlagen und geprüftem Sicherheitspersonal überwacht.

Der Hol- und Bringdienst der DepoData übernimmt das Handling und den Transport der Datenträger zwischen dem Rechenzentrum des Kunden und dem Tresorbunker sowie einen vom Kunden benannten Ausweichrechenzentrum. Die Datenträger werden in Spezialbehältern und in besonders geschützten Spezialfahrzeugen transportiert. Jeder Kunde kann über jedes seiner eingelagerten Datenbänder zu jeder Zeit verfügen. Sie werden dem Rechenzentrum regelmäßig zur vereinbarten Zeit übergeben, beziehungsweise übernommen. Der Bereitschaftsdienst steht rund um die Uhr an 365 Tagen zur Verfügung. Die Speichermedien werden nur an vom Kunden autorisiertes Personal mit genauer Protokollierung übergeben.

Um eine anonyme Verwahrung im Tresorbunker sicherzustellen, wird jeder Datenträger mit einem codierten ldentifikationslabel versehen. Die Verwaltung des Bestands erfolgt rechnergestützt. Jeder Kunde ruft sein Kontingent mit einer eigenen Archivierungsnummer ab.

Keine unerwünschte Nutzung spezifischen Know-hows

DepoData versteht sich insbesondere als neutrale Instanz und Mittler zwischen dem Interesse des Softwareherstellers, sein wertvolles Know-how zu schützen und dem Interesse des Kunden, die Wartung und Pflege seiner Software sicherzustellen. Für den Softwarehersteller bringt die treuhänderische Hinterlegung des Quellenprogrammes den Vorteil einer sicheren und sachgerechten Lagerung. Damit wird sein spezifisches Know-how vor unerwünschter Nutzung durch Fremde geschützt.

Der Anwender hat durch die treuhänderische Hinterlegung des Quellenprogrammes die Sicherheit, daß die von ihm eingesetzte Software ebenfalls vor fremdem Zugriff sicher ist. Die notwendige Wartung und Pflege ist durch eine vertraglich festgelegte Herausgabe gewährleistet.

Für standardisierte Software wird die treuhänderische Hinterlegung auch in Form eines Anwenderpools angeboten. Der Softwarehersteller kann in diesem Fall bei der Akquisition auf diesen, für den Kunden wesentlichen Vorteil hinweisen. +