"Weltausstellungsgesellschaft" duldet keinen Hardware-Mix:

Expo '86 von IBM gesteuert und verwaltet

13.06.1986

VANCOUVER (sch) - Als Computerhersteller wird für den Besucher der Weltausstellung Expo '86 in erster Linie die IBM Canada Ltd. augenfällig. Der Marktriese tritt auf der Mammutschau für Transport und Kommunikation als Rechnerlieferant für die Ausstellungsgesellschaft aber auch als Sponsor auf.

Die "blaue Fahne" weht zunächst auf den 12 IBM-Expo-Info-Kiosks, wo per Touch-Screen die wichtigen Ausstellungsinformationen abgerufen werden können. An jeweils sieben Displays erhält man dort Auskünfte im Videotex-Stil über die Expo-Pavillons, die beteiligten Länder und Provinzen, Technikdemonstrationen und die speziellen Informationsveranstaltungen, aber auch über die im Rahmen der Ausstellung stattfindenden kulturellen Ereignisse. Daneben listet der elektronische Wegweiser auf Fingerzeig Restaurants und Servicestellen wie Bankautomaten auf. Die Informationen lassen sich sowohl in englischer als auch in französischer Sprache abrufen. Jeder Display wird von einem PC/AT mit Texten und Grafiken versorgt. Um Bewegtbilder und Sprache einspielen zu können, stehen außerdem für die Monitore Videodiscplayer zur Verfügung. Zum täglichen Update der Videotex-Informationen springt ein Großrechner IBM 4381 ein, der via Telefonleitung mit dem jeweiligen Master-PC im Kiosk kommuniziert. Jeder Mikro kann 1000 Seiten speichern und arbeitet mit dem Datenbankprogramm dBase II.

Mit IBM fährt die Expo-Ausstellungsgesellschaft auch für interne Informationszwecke und Anwendungen auf dem Gebiet der Finanzbuchhaltung und der Administration. Installiert wurden zwei IBM- Systeme /36 und eine Mainframe-Anlage 4381. Über ein Electronic-Mail-System ist diese Rechnerkonfiguration mit insgesamt 350 "dummen" Terminals vom Typ 3178 und 3179 in den Pavillons und den Verwaltungsgebäuden der Expo-Ausstellungsgesellschaft verbunden. Ferner stammen aus dem Hause IBM rund 100 Mikros PC/XT, die mit Hilfe von Profs auch einen Netzwerkanschluß zulassen.

Den Wert des speziell für diese Messe entwickelten Besucher-lnformations-Systems beziffert IBM-Projektmanager Jim J. Rolston auf neun Millionen und der restlichen Installationen noch einmal auf drei Millionen Kanadische Dollar, wobei IBM auch die meisten Bediener beziehungsweise DV-Mitarbeiter stellt.

100 Millionen "Berührungspunkte" soll es nach weiteren IBM-Angaben bis zum Expo-Ende an den Kiosks geben. Die Zahl der täglichen "touchesa liege ungefähr zwischen 100 000 und 200 000.

Neben IBM sind als "official suppliers" auf der Weltausstellung in Vancouver noch die Xerox Canada Inc. und Telecom Canada mit von der Partie. Von Xerox stammen die benötigten Kopierer und die kanadische Telefongesellschaft war für die Verlegung der Kabel und die Installation der Endgeräte zuständig.

Xerox sponsert darüber hinaus das Xerox International Theatre, in dem es während der Expo rund 1000 Vorstellungen geben wird.