Status quo Green IT

Experton Studie enthüllt teilweise katastrophale Ergebnisse

26.06.2009

Umweltbewusstsein wegen des Image? Nein

Vielleicht liegt es an den wirtschaftlich schwierigen Zeiten: Aber aus Imagegründen oder wegen eines besonders ausgeprägten Umweltbewusstseins würde nur ein geringerer Teil der Unternehmensführungen ein Budget bereitstellen, das den mit dem Betrieb der Firmen-IT einhergehenden Kohlendioxidausstoß reduzieren würde. Lediglich ein Drittel der befragten Unternehmen bejahte die Frage, ob für dieses Unmweltengagement ein Sondertopf bereitgestellt wird. Wolfgang Schwab, Green-IT-Experte bei der Experton Group, meinte denn auch: "Wer angibt, aus Imagegründen Green-IT-Konzepte zu verfolgen, nutzt dieses Argument wahrscheinlich eher als Feigenblatt."

Auch bei dieser Frage gibt es deutliche Unterschiede zwischen, kleinen und mittelgroßen Firmen einerseits sowie großen Unternehmen andererseits: 56 Prozent der Großkonzerne würden explizit Budgets zur CO2-Reduzierung zur Verfügung stellen.

Sogar nur jeder vierte Befragte ist laut der Experton-Untersuchung bereit, gesondert Mittel bereitzustellen, um durch eine optimierte Geschäftsprozessunterstützung den CO2-Ausstoss der Unternehmens-IT zu verringern. Bei Unternehmen mit 5000 und mehr Mitarbeitern allerdings steigt dieser Wert auf 46 Prozent.

Beliebt: Konsolidierung und Virtualisierung

Bei der Frage, welche "Teilbereiche der Green IT für das Unternehmen wichtig sind", gab es ziemlich deutliche Ergebnisse. Spitzenreiter bei der Bedeutung bestimmter Green-IT-Strategien sind der effiziente Einsatz der IT durch Konsolidierung und Virtualisierung, gefolgt vom Einsatz energieeffizienter Klimatechnik. Die Nutzung von Abwärme hingegen ist offensichtlich noch zu exotisch, um breiten Anklang zu finden.

Abgesehen einmal mehr von den großen Unternehmen ist zudem das Thema Applikationskonsolidierung als Öko-Strategie eher von mäßigem Interesse. Ebenfalls nicht im Fokus bei der Durchsetzung von Green-IT-Konzepten steht der Einsatz energieeffizienter Hardware - ein Ergebnis, das überrascht. Allerdings könnte das daran liegen, dass die Hersteller von IT-Komponenten - Beispiel Prozessoren - diese zunehmend mit umweltfreundlicheren Eigenschaften versehen. Diese Produkte kommen dann beim Kauf neuer Gerätschaft automatisch zum Einsatz, ohne dass hier eine gesonderte Öko-Strategie zugrunde liegt.

Dem widerspricht allerdings das Ergebnis auf die Frage, ob es in Unternehmen Vorschriften oder Richtlinien zur Nutzung energieeffizienter Hardwarekomponenten gibt. Bis auf Großkonzerne, in denen offensichtlich rigidere Vorgaben gelten, gibt es hierzu in kleinen und mittelständischen Betrieben zu fast 80 Prozent keine Regeln. Konsequenterweise hat der Energieverbrauch von Hardwarekomponenten denn auch nur einen sehr geringen Einfluss auf die Kaufentscheidung für Server, Storage, Netzkomponenten, PCs und Notebooks.