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Experten führen hitzige Debatten über SOAP 1.2

13.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Web-Konsortium W3C arbeitet zur Zeit an den Feinabstimmungen für SOAP (Simple Object Access Protocol) 1.2. Der Standard soll im Juni 2002 verabschiedet werden. Die 18-monatige Entwicklungszeit begleiteten laut Anne Thomas Manes, Technikdirektorin von Systinet und Mitglied der XML Protocol Working Group des W3C, heftige Debatten über die Funktion von SOAP und dessen Zukunft. Dabei richteten die Entwickler ihr Augenmerk besonders auf die Kompatibilität des Protokolls. Unbedingt gewährleistet werden sollte laut Manes, dass sich SOAP auch weiterhin auf allen Web-Services-Plattformen unabhängig von der Infrastruktur einsetzen lässt. Gefeilt werde unter anderem noch an der Abbildungsmethode für unterschiedliche Datentypen im XML-Schema.

Mehr Web-Funktionen in SOAP 1.2 fordert der Entwickler des Internet-Protokolls HTTP (Hypertext Transfer Protocol) Roy Fielding. Das Protokoll solle sich deutlicher von RPC-Frameworks (Remote Procedure Call) wie Corba und DCOM (Distributed Component Object Model) abheben. Deswegen solle das W3C den SOAP-Standard als Web-Standard definieren und HTTP-Funktionen in das Protokoll integrieren. Manes dagegen meint, dass diese Integration nicht wünschenswert sei, da Web-Services nicht zwangsläufig ein Teil des Webs seien. Es handle sich vielmehr um eine Art Distributed Computing, das über Internet-Protokolle abgewickelt werde. (lex)