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Ex oriente lux: Wagniskapital für Alea und Spreadshirt

20.07.2006

Einen anderen Weg wählte Alea, die Firma des ehemaligen Intershop-Chefentwicklers Frank Gessner. Das Unternehmen mit Sitz im Intershop-Tower in Jena entwickelt eine neue E-Commerce-Lösung für den Versandhandel, wobei potenzielle Kunden das Vorhaben mitfinanzieren. Je nach Projektfortschritt fallen Lizenzgebühren an. Hintergrund ist die Sorge der hauptsächlich mittelständischen Versender, dass sie in Ermangelung einer passenden "Standardsoftware" in teure Individuallösungen investieren müssen.

Das Preismodell sei transparent, so Gessner im vergangenen Jahr in einem CW-Gespräch: "Kleine Unternehmen zahlen weniger, große Versender mehr." Ein Kundenbeirat ist in die Entscheidungen einbezogen und berät potenzielle Interessenten. Er möchte ein nachhaltiges Geschäft aufbauen und suche nicht das schnelle Geld, sagte Gessner. Im Jahr 2008 soll die erste Beta-Version der Lösung erscheinen, Kunden erhalten den Source-Code zur freien Verfügung.

Nun hat die BM-T Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH Anteile am Softwarehersteller erworben. Der Deal hat ein Volumen von zwei Millionen Euro. Davon kommen jeweils eine Million Euro aus dem PET-Fonds der Private Equity Thüringen GmbH sowie von der VCT (Venture Capital Thüringen). Darüber hinaus besteht eine Option über weitere zwei Millionen Euro zu einem späteren Zeitpunkt. Durch die Beteiligung sei die Produktentwicklung komplett finanziert, so Alea. (ajf)