Internet-Anschlüsse für Privatkunden im Visier

Ex-Microsoftler macht Geld fürs Kabel locker

07.08.1998

Nähere Einzelheiten zur finanziellen Abwicklung des Deals wurden nicht bekannt. Bereits im April dieses Jahres hatte Allen, der sich seit seinem Rückzug aus der Führungsetage von Microsoft in der US-Venture-Capital-Branche engagiert, zwei Milliarden Dollar für den texanischen Kabelnetz-Provider Marcus Cable Corp. auf den Tisch geblättert. Beide Firmen sollen den Angaben zufolge zu einem neuen Unternehmen, dessen Name noch nicht feststeht, mit Sitz in St. Louis verschmolzen werden. Mit rund 2,4 Millionen Abonnenten entsteht dadurch der landesweit siebtgrößte Kabelnetzbetreiber.

In einer schriftlichen Erklärung spricht Allen von einem weiteren Baustein seiner "Wired-World-Strategy", die auf eine wirtschaftlich sinnvolle Integration von Datenverbindungen mit hoher Bandbreite, PCs sowie entsprechenden Informations- und Unterhaltungsangeboten abziele.

Nach Ansicht von Analysten setzt Allen mit seiner bis dato größten Nicht-Microsoft-Investition auf einen sich immer deutlicher abzeichnenden Zukunftsmarkt: mit Hilfe von Kabelnetzen die privaten Haushalte mit High-speed-Internet-Zugängen zu versorgen. Mit ähnlichen Plänen liebäugelt bekanntlich auch Microsoft-Chef Bill Gates, der vergangenes Jahr mit rund einer Milliarde Dollar beim Kabelnetzbetreiber Comcast Corp. eingestiegen ist.