Ex-Mainframer satteln auf IT-Services um

18.06.2002
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Während sich Amdahl als reiner Dienstleister versteht, bezeichnet sich Comparex als Integrator. Der Unterschied zeigt sich in den Umsatzstrukturen der beiden Unternehmen. Die Comparex Holding erzielte im Geschäftsjahr 2000/01 (Ende: 31. Mai 2001) nur 36 Prozent des Umsatzes mit Services - fast so viel, wie im Bereich Storage (34 Prozent) erreicht wurde. Bei Amdahl in Deutschland stammen 71 Prozent des Umsatzes aus dem Servicegeschäft und nur 29 Prozent aus dem Verkauf von Hardware, von der 80 Prozent den Namen Sun trägt. Unisys Deutschland profitiert ebenfalls stark von den Services, mit denen die Company mehr als 75 Prozent aller Einnahmen erzielt. Der Dienstleistungsbereich wuchs im vergangenen Jahr um zwölf Prozent. Die vier wichtigsten Geschäftsfelder dafür sind Transportwesen, Telekommunikation, Medien und Finanzwirtschaft.

Unter den führenden zehn Anbietern im europäischen Servicegeschäft sind aber weder Comparex noch Unisys zu finden. Hier hält laut einer <a target="_blank" href="http://www.gartner.com/">Gartner</a>-Studie IBM den Spitzenplatz. Allerdings erreichen auch Big Blues Global Services nur einen Anteil von 5,2 Prozent. Fujitsu findet sich in der Auflistung mit einem Marktanteil von 1,3 Prozent auf Platz neun wieder. Gartner hat in diesem Ergebnis aber die Umsätze von Fujitsu sowie den Töchtern Amdahl, <a target="_blank" href="http://www.icl.com/">ICL</a> und <a target="_blank" href="http://www.dmr.com/">DMR</a> zusammengefasst.

Der Outsourcing-Boom

Nach einer anderen Studie von <a target="_blank" href="http://www.forrester.com/">Forrester Research</a> soll der europäische Markt für IT-Services in diesem Jahr ein Volumen von über 81 Milliarden Euro aufweisen. Knapp die Hälfte davon werden mit der Systemintegration verdient werden. Glaubt man den Forrester-Analysten, ist damit der Zenit dieses Geschäftszweigs erreicht: Ab 2003 steigt zwar der prognostizierte tatsächliche Umsatz noch weiter leicht an, aber der Gesamtmarkt für IT-Services wächst viel stärker. Gewinner der neuen Entwicklung wird ab dem kommenden Jahr das IT-Outsourcing sein.

Dafür sieht sich der Integrator Comparex bestens gewappnet, da das Unternehmen im angestammten Markt Südafrika bereits als Outsourcer tätig ist und dort nach eigenen Angaben den Spitzenplatz einnimmt. In Deutschland erledigt das Unternehmen bislang nur für manche Kunden das Facility-Management.

„Der nächste Schritt, den wir in Europa gehen werden, ist das Outtasking“, erklärt Rian du Plessis, bei Comparex Chief Executive Officer, die Strategie. Dazu sollen Teilaufgaben des Kunden, etwa das Speicher-Management, vollständig übernommen werden.