Ex-Infineon-Chef Schumacher zieht es nach China

20.09.2007
Der frühere Vorstandschef von Infineon, Ulrich Schumacher, wagt nach mehr als drei Jahren sein Comeback in der Chipbranche.

Der Verwaltungsrat der chinesischen Grace Semiconductor Manufacturing Corporation (GSMHC) hat Schumacher mit sofortiger Wirkung zum President und CEO ernannt. Gleichzeitig erhält er einen Sitz im Board der Shanghaier Chip-Fondry. Der 49-Jährige löst bei Grace Dong Yeshun, ab, der seit 2004 – ein Jahr nach der Gründung – an der Spitze des Anbieters von Spezialchips mit rund 1400 Mitarbeitern steht. "Es war eine Gelegenheit, der ich nicht widerstehen konnte", wird Schumacher in einem Statement zitiert: Er sei stolz, in einer so wettbewerbsträchtigen Umfeld arbeiten zu dürfen, und in einem so vibrierenden und dynamischen Land.

Um den Posten anzunehmen, hat Schumacher seine letzte Position bei der Beteiligungsgesellschaft Francisco Partners aufgeben, will sie jedoch als Berater weiter unterstützen.

Schumacher hatte lange Jahre die Halbleitersparte von Siemens geführt und als Infineon Technologies im Jahr 2000 erfolgreich an die Börse gebracht. Im März 2004 wurde er dann vom Aufsichtsrat gefeuert, offenbar auf Druck seiner damaligen Mitvorstände. Damit war jedoch das Kapitel Infineon noch nicht beendet, es wurde die Anschuldigung erhoben, Schumacher habe Bestechungsgelder angenommen. Die Ermittlungen dauern bis heute an, der Beschuldigte streitet vehement ab, jemals Geld erhalten zu haben. (mb)