Insider-Skandal

Ex-Chef von AMD zieht Konsequenzen

02.11.2009
Der frühere Chef des US-Chipkonzerns AMD, Hector Ruiz, hat angesichts angeblicher Verwicklung in den großen Insider-Skandal an der Wall Street Konsequenzen gezogen.
Die Fab 30 von Globalfoundries in Dresden
Die Fab 30 von Globalfoundries in Dresden
Foto: Globalfoundries AMD

Der Manager gibt den Verwaltungsratsvorsitz bei der AMD-Produktionstochter Globalfoundries vorzeitig ab. Ruiz soll nach übereinstimmenden US-Medienberichten ein Informant für illegale Aktiengeschäfte gewesen sein. Er wird aber in der Affäre um den Manager des Hedgefonds Galleon, Raj Rajaratnam, von den Behörden nicht selbst beschuldigt.

Der 63 Jahre alte Ruiz wollte sich ohnehin zum Jahreswechsel von der Spitze des Verwaltungsrates zurückziehen. Nun nehme er bis dahin eine Auszeit, so das Unternehmen am Montag. Globalfoundries ernannte einen Interim-Vorsitzenden.

AMD hat über die Beteiligung auch einen großen deutschen Standort in Dresden. Der Hersteller ist schärfster Rivale von Branchenprimus Intel. Ruiz hatte von 2002 bis 2008 auch an der Spitze des AMD-Konzerns gestanden.

Sein Name gilt neben dem von IBM geschassten Robert Moffat als bisher hochrangigster in der Affäre. Im wohl größten Insider-Skandal eines US-Hedgefonds waren vor zwei Wochen der in Sri Lanka geborene Rajaratnam und fünf mutmaßliche Komplizen festgenommen worden. Sie sollen durch vertrauliche Informationen unerlaubt Aktiengewinne von 20 Millionen Dollar (rund 14 Millionen Euro) erzielt haben, bestreiten die Vorwürfe aber. (dpa(tc)