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Eve.com schließt seine Pforten

23.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Website Eve.com hat am vergangenen Freitag ihren Online-Verkauf von Schönheitsartikeln eingestellt. Nur zwei Tage zuvor hatte das Unternehmen seine Pläne für einen Börsengang verschoben. Das Aus kam für die Internet-Company, an der Risikokapitalgeber Idealab die Mehrheit besitzt, nachdem der Verkauf von Schmuck, Makeup und Accessoires via Internet nicht in Gang kam. Eve.com konnte zudem keine weiteren Investoren gewinnen. Die gescheiterte Dotcom kündigte an, fast alle der 164 Mitarbeiter sofort zu entlassen.

Die Online-Apotheke Drugstore.com hingegen musste ihr Geschäft nicht gleich schließen, sondern "nur" zehn Prozent ihrer Mitarbeiter auf die Straße setzen. Obwohl die US-Company mit Amazon.com einen starken Investor im Rücken hat und erst im August eine Finanzspritze von 63 Millionen Dollar erhielt, seien diese Entlassungen notwendig gewesen, erklärte Unternehmenschef Peter Neupert.

Die Entlassungen entsprechen den Beobachtungen von Challenger & Gray, wonach seit Mai dieses Jahres immer mehr Dotcoms Mitarbeiter feuern. Von Anfang September bis zum 20. Oktober sei die Zahl der Entlassungen um 18 Prozent auf 5677 gestiegen. Auch in Zukunft sieht die US-Personalagentur schwarz: In den nächsten drei Monaten sollen noch mehr Beschäftigte von Internet-Companies ihren Arbeitsplatz verlieren.