Höchste Fehlerrate in England und Spanien

Eusidic: Zweitklassiger Service bei den öffentlichen Datennetzen

09.02.1990

WILSHIRE (IDG) - Die Serviceleistungen für öffentliche Netze, insbesondere im Bereich Paketvermittlung, lassen zu wünschen übrig. Die European Association Auf Information Services (Eusidic) kommt in einer neueren Studie zu dem Ergebnis, daß sich 75 Prozent der Fehlschläge auf technische Probleme im Netz selbst zurückführen lassen.

Eusidic-Direktor Harry Collier geht davon aus, daß zumeist einer von vier Versuchen, sich in die Netze einzuklinken und Datenkommunikation zu betreiben, schief geht. Die Mißerfolge in 17 europäischen Ländern rangieren bei den von Eusidic in Betracht gezogenen 8700 internationalen Wählverbindungen über Paketvermittlungsnetze von 15 Prozent in Schweden bis zu 63 Prozent in Portugal, in ganz Europa soll ihre Zahl bei 24 Prozent liegen, wobei in 18 Prozent der Fälle die Probleme im Netz auftauchen.

Die Situation hat sich in den letzten Jahren weder dramatisch verschlechtert noch wesentlich verbessert, ging aber immerhin von 1986 mit 30prozentiger Fehlerrate auf 25 Prozent im Jahr 1988 zurück. Nicht viel besser sieht es den Eusidic-Untersuchungen zufolge im Bereich der europäisch-amerikanischen Datenkommunikation aus. Hier klappte die Übertragung in nur 77 Prozent der Fälle.

Wie der Studie weiter zu entnehmen ist, liegen die öffentlichen Datennetze in Großbritannien (30,5prozentige Fehlerrate) und Spanien (24,7prozentig Versagensquote) besonders schlecht im Rennen. Am vergleichsweise besten schnitten die Niederlande und Schweden mit zehn Prozent ab.

Zu den meisten Fehlerquellen gehören Schwierigkeiten auf der Hostempfangsseite, Probleme im Bereich der öffentlichen Netz-Zugangsknoten, Unterbrechungen der Datenübermittlung, eine zu rege Signaltätigkeit an den lokalen Zugangspunkten und Fehlleistungen auf Seiten der öffentlichen Netzwerk-Operatoren.

Die Eusidic-Untersuchung bezieht sich auf kleine und mittelgroße Anwender und gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, daß sich Großanwender der genannten Schwierigkeiten eher entledigen könnten. Beispielsweise sei es möglich, Mietverbindungen vom eigenen Standort zum lokalen Zugriffspunkt des öffentlichen Netzes zu legen oder eigenes X.25-Vermittlungsequipment auf Dienstebetreiberseite anzuschaffen. +