Nach den langen Querelen um die Verschmelzung der GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung) mit der Fraunhofer-Gesellschaft haben die beiden Forschungseinrichtungen einen wichtigen Schritt in Richtung künftige Zusammenarbeit getan. Mit der Wahl der Professoren Encarnaçao und Trottenberg zum Vorsitzenden beziehungsweise Stellvertreter der neuen IuK-Gruppe kann Europas größter Zusammenschluss von IT-Wissenschaftlern seine Arbeit aufnehmen.
Encarnaçao, seit 1987 Leiter des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt, ist einer der renommiertesten Informatikprofessoren des Landes. Er will in der neuen IuK-Gruppe "das Beste aus der Fraunhofer-Gesellschaft und GMD" vereinen. Zu ihr gehören bundesweit insgesamt 15 Forschungseinrichtungen, unter ihnen beispielsweise die Fraunhofer-Institute für Arbeitswirtschaft und Organisation, für Software- und Systemtechnik oder die GMD-Institute für Medienkommunikation beziehungsweise für Angewandte Informationstechnik. Auch sein Stellvertreter Trottenberg, der dem GMD-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI in Birlinghoven vorsteht, unterstreicht das ehrgeizige Ziel, dass die IuK-Gruppe der deutschen Informationstechnik zu einer international führenden Position verhelfen will.
Darum hatte man bereits im Vorfeld das Forschungsprogramm "Leben und Arbeiten in einer vernetzten Welt" ausgearbeitet, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den nächsten drei Jahren mit jeweils 35 Millionen Mark fördert. Im Mittelpunkt soll die anwendungsorientierte Erforschung wichtiger Zukunftsthemen stehen: Angefangen von Kern- und Zugangsnetzen der kommenden Internet-Generation über die Unterstützung der persönlichen Mobilität und von mobilen Diensten bis hin zur Verbesserung des Arbeitslebens und Lernens.