Web

Europäisches Parlament setzt auf IVU und Open Source als Wahlhelfer

26.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IVU Traffic Technologies AG wird auf Basis von Open-Source-Software ein IT-System für die Erfassung und Auswertung der Ergebnisse der anstehenden Europawahl liefern. Ein entsprechender Vertrag wurde am gestrigen Mittwoch in Straßburg mit dem Europäischen Parlament unterzeichnet. Der Auftrag sieht vor, dass das Berliner Softwarehaus das offizielle Internet-Portal für die europaweite Präsentation der Wahlergebnisse am 13. Juni entwickelt. Bereits zuvor sollen alle relevanten Informationen zur Wahl in den 25 EU-Mitgliedsländern in bis zu 21 Sprachen verfügbar sein.

IVU greift dabei auf ein System zurück, das es bereits zusammen mit dem Statistischen Bundesamt für die Bundestagswahl 2002 entwickelt hatte. Für die Europawahl muss IVU die bestehende Lösung allerdings weiterentwickeln und an das andere Wahlverfahren anpassen.

Am Wahlabend werden die Ergebnisse aus den einzelnen Ländern dezentral erfasst, automatisch zusammengeführt, ausgewertet und anschließend präsentiert. IVU zeichnet dabei für die Entwicklung, Installation und den ausfallsicheren Betrieb des Systems verantwortlich.

Auch der Bundeswahlleiter greift auf die Berliner Softwareschmiede zurück, um die Ergebnisse für Deutschland zu ermitteln und zu präsentieren. Im Saarland soll das System außerdem für die gleichzeitig stattfindenden Kommunalwahlen und die Landtagswahl am 5. September 2004 eingesetzt werden. Dabei ist geplant, in einem ersten Schritt rund sechzig Saarbrücker Wahllokale mit dem System der IVU zu vernetzen. Diese wird außerdem über Schnittstellen zu elektronischen Wahlgeräten verfügen, um die Ergebnisse aus den „virtuellen Wahlurnen“ direkt ins Wahlsystem zu spielen. Das saarländische Innenministerium plant dabei in einem Pilotversuch die Anbindung von etwa vierzig Wahlgeräten. (mb)