Das "Alignment" von IT und Geschäft lässt offenbar viele europäische Mittelständler kalt: Auf dem alten Kontinent halten nur sieben von zehn Geschäftsführern mittelständischer Unternehmen die Integration von IT- und Business-Strategie für unabdingbar. In den USA erschließt sich diese Notwendigkeit immerhin 80 Prozent der Firmenchefs. So lautet eines der Ergebnisse, die eine von SAP in Auftrag gegebene Studie mit dem Titel "Thinking Big: Midsize Companies and the Challenges of Growth" zu Tage förderte. Dafür hatte das Londoner Wirtschaftsforschungsinstitut Economist Intelligence Unit (EIU) weltweit mehr als 3.700 Chefs von öffentlichen Einrichtungen und von Unternehmen befragt, deren Jahresumsatz zwischen 20 und 500 Millionen Dollar liegt.

SAP stellte die Untersuchung heute im Rahmen des jährlichen Vertriebs-Meetings in Singapur vor. "Mittelständische Unternehmen wollen zwar wachsen, befürchten aber, dadurch die Wettbewerbsvorteile einzubüßen, die sie erfolgreich gemacht haben", kommentierte der für den Vertrieb zuständige SAP-Vorstand Léo Apotheker die Ergebnisse. Demzufolge will im Durchschnitt etwa jedes zweite mittelständische Unternehmen seinen Kundenstamm vergrößern, sprich wachsen. Etwa ein Drittel sucht zudem nach neuen globalen Märkten. Dabei sind sie sich ihrer spezifischen Vorteile gegenüber größeren Playern durchaus bewusst: der besseren Anpassungsfähigkeit (von 47 Prozent der Befragten genannt), der höheren Preisflexibilität (42 Prozent) sowie der engeren Kundenbindungen (41 Prozent).

Die meisten haben offenbar erkannt, dass die IT ihnen helfen kann, diese Vorteile zu erhalten. Insgesamt betrachten zwei von drei Befragten die Informationstechnik als "zentralen Aspekt ihrer Wachstumsstrategie". 72 Prozent sehen darin den entscheidenden Faktor, um trotz des Wachstums flexibel zu bleiben. Auf die Frage, was sie von der IT erwarteten, antworteten zudem viele, sie helfe ihnen dabei, das Kundenverhalten zu verstehen und den Anforderungen ihrer Abnehmer besser zu entsprechen. (qua).