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Europäische Union und USA einigen sich über das Galileo-Projekt

26.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Vertreter der Europäischen Union haben sich laut einem Bericht des "Wall Street Journal" mit der US-amerikanischen Regierung über die künftige Verwendung von Satelliten-gestützten Ortungssystemen verständigt. So planen die Europäer derzeit, mit dem Galileo-Projekt eine eigene Technik einzuführen. Bislang gilt das vom US-Militär kontrollierte Global Positioning System (GPS) als weltweiter Standard. Aus Verhandlungskreisen verlautete, man habe in allen strittigen Fragen eine Verständigung erzielt. Vertreter des US-Militärs hatten befürchtet, ein separates europäisches System könne die GPS-Signale beeinträchtigen. Streit gab es beispielsweise um die geplanten Frequenzbereiche von Galileo, die sich teilweise mit dem GPS-Bereich überschnitten. Deswegen hatte die US-Regierung gefordert, Europa solle ebenfalls

den Standard des GPS-Systems nutzen. Nun scheinen beide Seiten eine Einigung über die Frequenzen erreicht zu haben. So wird Galileo auf einer offenen Grundfrequenz senden. Die USA haben sich im Gegenzug verpflichtet, kein Veto gegen die Entwicklung eines europäischen Signalsystems einzulegen. Die Europäische Union hatte im Jahr 2002 das Galileo-Projekt angestoßen. Bis 2008 sollen fast drei Milliarden Euro in die Entwicklung des Ortungssystems fließen. (ba)