Prototyp fuer Computer Aided Concurrent Integral Design vorgestellt

Europaeische Initiative fuer die Parallelkonstruktion erfolgreich

26.03.1993

Cacid steht fuer "Computer Aided Concurrent Integral Design". Ziel dabei ist es, die bisher aufeinanderfolgenden Konstruktionsetappen weitgehend ueberlappend, also moeglichst gleichzeitig zu vollziehen. Dazu wird die Gesamtkonstruktion eines Bauteils in beliebig viele "Design-Spaces" aufgeteilt, an denen jeweils ein Konstrukteur relativ autonom arbeitet. Ein Projekt-Editor informiert die Konstrukteure ueber den Arbeitsfortschritt der Gesamtkonstruktion und stellt die Basis ihrer Kommunikation dar.

Kern des Systems ist eine Anforderungsliste, in der die Zuordnung zu den Konstruktions-Teilaufgaben stattfindet. Diese Liste - quasi eine Zusammenstellung der Konstruktionsziele - entscheidet, ob die Vorgaben noch der Zielsetzung entsprechen. Gegebenenfalls laesst sich an dieser Stelle erkennen, ob sie zu eng gesetzt waren und zu aendern sind. So lassen sich fruehzeitig fehlerhafte Entwicklungen korrigieren.

Ein integriertes "Standard Parts System" unterstuetzt den Konstrukteur bei der Suche nach standardisierten Loesungen. Anders als bisher erfolgt die Arbeit nicht mehr mit Normteile-Katalogen, sondern durch Abfrage nach Funktionen wie "Lagerung", ohne dass dadurch schon die Art des Lagers festgelegt waere.

Cacid ist ein Gemeinschaftswerk verschiedener europaeimscher Unternehmen. Die deutsche Firma Nestler Electronics aus Lahr hat aus ihrem System "Nescad 3D" Concurrent-Design-Funktionen beigetragen. Vom Institut fuer Rechneranwendungen in Planung und Konstruktion der Universitaet Karlsruhe kommt die Datenstruktur des Systems. Der Sondermaschinenbauer Dessindus aus Colmar ueberwachte die praktischen Notwendigkeiten fuer Cacid im Laufe des Konstruktionsprozesses und hat das System seit Maerz 1993 im betrieblichen Praxistest.

Die franzoesische Normierungsbehoerde Afnor, Paris, und die Firma Falko Standard GmbH aus Wien haben zusammen das "Standard Parts System" entwickelt und verfolgen nun die Aufgabe, heutige Normteilkataloge um technische und funktionale Merkmale zu erweitern. Die potentielle Vermarktbarkeit untersuchen die italienische Tecnation Per Innovatione Technologica S.P.A. und Nestler Electronics.