Front-end-Systeme koppeln unterschiedliche Rechnerfamilien:

Europäische Eisenbahnen im Datenverbund

02.09.1983

FRANKFURT (CW) - Die erste Stufe ihres internationalen Datenübertragungssystems hat jetzt die Vereinigung der Europäischen Eisenbahnen (UIC) in Betrieb genommen. Lieferant ist das Systemhaus Sesa.

Nach Angaben der deutschen Sesa-Tochter in Frankfurt besteht das System aus dem Datenpaketvermittlungsnetz "Hermes" und je einem Front-End-Rechner bei den nationalen Eisenbahngesellschaften. Über die DPS. 25-Vermittlungseinrichtungen von Sesa in

Bern, Brüssel, Paris, Rom, Nottingham und Frankfurt sind derzeit IBM-, Siemens- und Sperry-Rechner bei den Schweizerischen Bundesbahnen, der Belgischen Staatsbahn, der Französischen Staatsbahn, der Italienischen Staatsbahn, den Britischen Eisenbahnen sowie der Deutschen Bundesbahn miteinander verbunden. Das Netzkontrollzentrum befindet sich Sesa zufolge in Paris.

Die unterschiedlichen Rechnersysteme werden über Front-End-Rechner vom Typ PDP 11 angepaßt die Software folge der ISO-Empfehlung X.25 für offene Kommunikationssysteme. Über das Hermes-Netz könnten die Partnerbahnen auf diese Weise Dateitransfer und Dialog miteinander abwickeln und ihre Dienst künftig erweitern und beschleunigen. Als Beispiel sind angeführt: Vormeldung von Zügen, Wagen und Frachten, Abruf von Informationen über Aufenthaltsorte und Zustand von Wagen und Frachten, Platzreservierungen sowie schnellere Grenzabfertigung.

Das gesamte Übertragungssystem ist Sesa zufolge durch Redundanz in der Hardware und programmierten Wiederanlauf bei Störungen extrem ausfallsicher und steht für den 24-stündigen Dauerbetrieb zur Verfügung. Im Vermittlungsnetz könne die Anzahl der Knoten jederzeit verändert werden, die Leitungsgeschwindigkeiten modifiziert und die Anzahlen der angeschlossenen Bahngesellschaften erhöht werden, ohne daß der Jeweils bestehende Verbund beeinträchtigt werde.