Global-Diversity-Studie

Europäer brauchen sich nicht zu verstecken

21.11.2022
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Führungskräfte haben mittlerweile eingesehen, dass Diversity-Initiativen auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Laut einer aktuellen Studie mangelt es dazu jedoch in vielen Fällen an den Daten.
In Sachen Diversity & Inclusion machen die Firmen gute Fortschritte. Allerdings sagen auch 39 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie, dass sie dazu noch keinen strategischen Ansatz gefunden haben.
In Sachen Diversity & Inclusion machen die Firmen gute Fortschritte. Allerdings sagen auch 39 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie, dass sie dazu noch keinen strategischen Ansatz gefunden haben.
Foto: Robert Kneschke - shutterstock.com

Die Studie von Sapio Research im Auftrag vom Cloud-Anbieter Workday wurde jetzt im Herbst unter mehr als 3.100 Personalern und C-Level-Führungskräften mit Verantwortung für Diversity-Initiativen aus 23 Ländern durchgeführt. Sie ergab, dass trotz des derzeitigen schwierigen globalen Wirtschaftsklimas die Mehrheit der Befragten eine Zunahme der D&I (Diversity & Inclusion)-Rollen in ihren Organisationen verzeichnete. Für das nächste Geschäftsjahr gehen immerhin ein Drittel der Befragten von einem Anstieg und fast die Hälfte von der Beibehaltung der Investitionen in D&I-Initiativen aus.

Während die Mehrheit der Firmen eine Form von strategischem Ansatz für D&I hat, gaben 39 Prozent der Befragten an, dass es derzeit keinen strategischen Ansatz gibt, was es schwierig macht, solche Initiativen auch umzusetzen. Dies ist besonders im asiatisch-pazifischen Raum und Japan (APJ) der Fall, wo die Hälfte der Befragten angab, dass D&I keine hohe strategische Priorität genieße, verglichen zu Nordamerika (34 Prozent), Australien, Neuseeland (35 Prozent) und Europa (39 Prozent).

Wenig KPIs zu Diversity-Initiativen

Einer der Hauptgründe für den fehlenden strategischen Ansatz lag in den fehlenden Daten und Berichten über D&I-Bemühungen, wobei nur ein Fünftel der Befragten die geschäftlichen Auswirkungen und den Wert von D&I-Initiativen messen. Immerhin haben drei von vier Organisationen ein Budget für D&I-Initiativen; und insgesamt gab mehr als ein Drittel der Befragten an, dass Vielfalt in ihren Organisationen anerkannt und geschätzt wird. 18 Prozent sagen aber auch, dass nicht genug Wert darauf gelegt wird, die bestehenden Unterschiede zu erkennen.

"Seit unserer Umfrage vom vergangenen Jahr haben viele Organisationen ihre D&I-Reise begonnen, aber zunehmend erwarten die Mitarbeiter, dass solche Initiativen auch in dauerhafte Veränderungen münden", so Carin Taylor, Chief Diversity Officer vom Auftraggeber Workday. Es sei ermutigend zu sehen, wie Unternehmen weltweit D&I weiterhin zu einer Priorität machen, freut sich zum Beispiel Jonny Briggs, Diversity, Inclusion & Resourcing Director beim Workday-Kunden Aviva. Und er ergänzt: "Für uns ist die Verfügbarkeit von D&I-Daten der Schlüssel, um bessere Entscheidungen zu treffen."