1991 wird Elf-Milliarden-Dollar-Grenze bei IC's überschritten:

Europa verliert im Halbleiter-Markt

24.07.1981

DARMSTADT (nw) - In den nächsten zehn Jahren wächst der europäische Markt für integrierte Schaltungen um das Sechsfache. In 1991 wird, so prognostiziert eine Studie von Mackintosh Publications Ltd., London, die Elf-Milliarden-Dollar-Grenze überschritten werden.

Schwierigkeiten der europäischen Halbleiter-Hersteller und ihre Aussichten für die 90er Jahre untersucht der Mackintosh-Report mit dem Titel "Profile of the European Semiconductor Industry". Zudem vergleicht der Bericht nach Angaben der Darmstädter Mackintosh die Leistungen Europas mit denen Japans und der USA.

Ein umfassender Rückgang des europäischen Anteils an der Welt-Halbleiter-Produktion - von 17 Prozent an insgesamt 14 Mrd. Dollar (1979) auf 13 Prozent der erwarteten Weltproduktion des Jahres 1985 von ungefähr 47 Mrd. Dollar - sei bereits abzusehen.

Das Mackintosh-"Profile" offenbart laut VWD auch, daß verschiedene europäische Unternehmen den Eingriff in die US-Halbleiterindustrie mit teilweisem oder vollständigem Besitz einer US-Halbleiterfirma fortsetzen. Etwa 10 europäische Unternehmen besitzen, wie es heißt, eine oder mehrere US-Halbleiterfabrikationsfirmen ganz oder teilweise. Viele neue Partnerschaften seien so entstanden, wobei die wohl wichtigsten zwischen Saint Gobain und National, Matra und Harris sowie zwischen Thomson CSF und Motorola bestünden.

In einem besonderen Abschnitt schätzt Macintosh, daß der weltweite Markt für Single-Board-Computer 1979 225 Mio. Dollar betrug und 1980 vermutlich die 500 Mio. Dollar-Marke erreicht habe. Der europäische Anteil an diesem Wert habe etwa 101 Mio. Dollar betragen. Der Bericht sieht für 1985, daß 16-Bit-Single-Board-Computer über 50 Prozent des Marktes einnehmen werden.

Die in englischer Sprache erschienene Studie umfaßt 178 Seiten und kostet 180 Pfund Sterling. Sie ist zu beziehen über Mackintosh Publications Limited, Saalbaustraße 8-10, 6100 Darmstadt.