Deutsche Verbraucher sorgen sich wegen hoher Tarife

Europa ist bei UMTS gespalten

26.03.2004
MÜNCHEN (CW) - Rund die Hälfte der europäischen Mobilfunknutzer hat zur kommenden dritten Mobilfunkgeneration UMTS keinen Bezug. Dieses Ergebnis brachte eine Internet-Umfrage der Marktforscher von Harris Interactive ans Licht.

Angesichts der derzeitigen Inbetriebnahme von UMTS-Netzen in ganz Europa hat das Marktforschungsunternehmen die Akzeptanz der multimedialen Mobilfunktechnik bei den potenziellen Verbrauchern sondiert. Die Analysten befragten dazu Ende Februar per Internet 10581 volljährige Personen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien, wovon 9865 bereits Nutzer von Mobiltelefonen sind.

Mit 49 Prozent meinte fast die Hälfte der befragten Teilnehmer, UMTS sei für sie nicht von Interesse, weil die aktuelle GSM-Mobilfunktechnik für ihre Bedürfnisse völlig ausreiche. Immerhin 44 Prozent der Interviewten bezweifeln grundsätzlich einen Bedarf an UMTS, weil sie ihr Handy ausschließlich zur Sprachkommunikation nutzen und daher die in Aussicht gestellten multimedialen Datendienste nicht benötigen.

Die Erhebung ergab aber auch, dass über die Hälfte der Antwortenden nur wenig Kenntnis über die neue Mobilfunktechnik haben. Hier wurde in der Studie Kritik an der Industrie und den Netzbetreibern laut, sie würden die Verbraucher nur unzureichend über die Technik und ihre Vorteile informieren. Außerdem treibt 55 Prozent der Teilnehmer die Sorge um, dass die Mobilfunker ihre immensen Investitionen so schnell wie möglich durch teure Tarife wieder hereinholen wollen. Sie fürchten ferner, dass die UMTS-Netztechnik und -Dienste zunächst nicht stabil laufen werden.

Das größte Desinteresse an 3G zeigen mit 60 Prozent die in Großbritannien Befragten, während die Deutschen am meisten Interesse bekunden. Hierzulande ist hingegen die Angst vor zu teuren Tarifen am stärksten. (pg)