Euro-Fuzzy

10.08.1990

Keine Angst, Trauerwein hat keineswegs vor, an dieser Stelle über die Theorie der "unscharfen Logik" zu referieren. Nur soviel: Bei der "Fuzzy Logic" handelt es sich um eine Methode, Computern beizubringen, wie sie mit real existierenden Ungenauigkeiten umzugehen haben. Ein Beispiel: "Nullachtfünfzehn", in Ziffern: 08/15, meint das genaue Gegenteil einer exakten Meßangabe, gleichwohl wissen selbst Dummköpfe - nur eben Computer nicht - was gemeint ist. Der Fuzzy-Ansatz wäre hier, das Allerweltliche, Durchschnittliche irgendwo zwischen /3X und 3090 einzuordnen - ein Schuft, wer dabei an die AS/400 denkt. Doch Sebastian wollte fuzzy-mäßig ja nicht in die Untiefe gehen. Ein mit "Euro-Fujitsu" betitelter Bericht über die Europa-Pläne des neuen ICL-Eigners war ihm zu ungenau, da es Siemens-Anteile sind, auf die es in der europäischen Computerszene ankommt. Wenn man nämlich die Fuzzy Logic anwendet, dann fahrt der Weg zum DV-Erfolg auf dem alten Kontinent vielleicht über Paddington/London, vielleicht auch über Paris oder Philips/Eindhoven, viel leichter aber über Perlach bei München. Trauerwein fürchtet allerdings, daß diese Genauigkeit, was den Standort betrifft, durch die Tatsache wieder aufgehoben wird, daß Siemensstadt zu Berlin gehört. Doch in die Diskussion über die Hauptstadtfrage will er sich nicht einmischen. Hier hilft wohl auch keine Fuzzy Logic.

Sebastian Trauerwein, Information Resources Manager