Am Cranfield-Objekt schieden sich die Geister:

Euclid und Geomod bestehen Benchmark

11.10.1985

MÜNCHEN (pi) - Mit dem Ergebnis eines Benchmark-Tests geht die Matra Datavision GmbH, München, hausieren. Sechs 3D-Pakete testete das in Nashville/USA beheimatete Institut "CAM-I" .

An dem Test nahmen Computervision mit der Software "Solidesign", Dassault Systems (Catia), Magi (Synthyavision), Matra Datavision (Euclid), SDRC (Geomod) und Shape Data (Romulus) teil. Alle Pakete waren in Fortran programmiert und liefen auf unterschiedlichen Rechnersystemen, hauptsächlich jedoch auf der VAX 11/780 von Digital Equipment.

Grundlagen des Tests waren Matra Datavision zufolge

- Darstellung einer komplizierten Baugruppe (CAM-I Housing), die auch in einer Explosionszeichnung dargestellt werden mußte;

- Entwurf einer sogenannten "Unterlafette" mit Rotationssymmetrie und Finite-Elemente-Berechnung;

- Zeichnung eines "Cranfield-Objektes", eines spindelförmigen Körpers mit Verzweigungen, einschließlich Berechnung der Bearbeitungsdaten (tolpath-verification).

Im Test erreichten die Produkte von Matra Datavision und SDRC in allen Punkten die Anforderungen. Das Shape-Data-Programm zeigte Schwächen im Housing-Test, Computervision und Magi scheiterten am Cranfield-Objekt. Das untersuchende Fachinstitut wies in dem Bericht darauf hin, daß ein darartiger Test nicht alle denkbaren Punkte in Abhängigkeit von Anwenderwünschen und Systemkonfigurationen berücksichtigen kann. Anforderungsprofile der Anwender und Leistungsmerkmale der Anbieter könnten letztlich nur in der individuellen Beratung abgeglichen werden.