Roaming

EU will Surfen und Telefonieren im Ausland billiger machen

06.07.2011
Die EU-Kommission will Handy-Gespräche und mobiles Internet im EU-Ausland weiter billiger machen.

Einen entsprechenden Vorschlag legte EU-Kommissarin Neelie Kroes am Mittwoch vor. Brüssel hatte zuletzt darauf gesetzt, dass die Jahr für Jahr verordneten Preisobergrenzen für die sogenannten Roaming-Gebühren den Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt in Gang bringen würden. Doch die Verbraucherpreise blieben für Urlauber und Geschäftsreisende im EU-Ausland hartnäckig nur knapp unter den aus Brüssel diktierten Obergrenzen.

Roaming-Gebühren fallen für Gespräche an, die ein Handy-Besitzer außerhalb des eigenen Netzes im Ausland führt. Laut Vorschlag sollen Verbraucher künftig zwei Handy-Verträge abschließen können - einen mit ihrem Anbieter Zuhause und einen zweiten für Reisen ins EU-Ausland. Im besten Fall soll der zweite Vertrag deutlich billigere Roaming-Dienste zulassen. Ihre Nummer sollen Kunden behalten können.

Bis Verbraucher tatsächlich von mehr Wettbewerb und billigeren Preisen profitieren, will die Kommission Betreiber aber weiter zu Preisobergrenzen verpflichten - als "Sicherheitsnetz" bis 2016. Für Anrufe mit einem deutschen Handy aus einem anderen EU-Land sollen ab 2014 noch 24 Cent pro Minute anfallen, für eingehende Anrufe zehn Cent.

Erstmals soll es gedeckelte Preise für das mobile Internet geben. Verbraucher, die im EU-Ausland also E-Mails oder Webseiten über ihr Handy aufrufen, sollen von Juli 2012 an pro Megabyte maximal 90 Cent zahlen (plus Mehrwertsteuer). Bis 2014 soll der Höchstpreis auf 50 Cent pro Megabyte fallen. Heute zahlt man im Schnitt 2,60 Euro. (dpa/tc)