EU will Roaming-Preise um bis zu 70 Prozent drücken

12.07.2006

Auch Wholesale-Preise im Visier

Reding sagte, so sei Wettbewerb zu Gunsten des Verbrauchers unterhalb der Schwelle gewährt. Die Kommission will zudem, dass die Abrechnungen für das Roaming durchschaubarer werden. Kunden müssten bei Vertragsabschluss genau über die Preise informiert werden. Außerdem sollen nationale Aufsichtsbehörden eingreifen, sollten die Gebühren für SMS- und andere Multimedia-Nachrichten überzogen seien.

Ursprünglich wollte die EU-Kommission die Roaming-Gebühren den jeweils nationalen Gebühren anpassen. Der Vorschlag von Reding scheiterte jedoch am Widerstand einiger EU-Kommissare und der Industrie, die erhebliche Umsatzeinbußen befürchtete. Die Telekomkonzerne haben bisher versucht, mit einer brancheninternen Vereinbarung, eine harte Regulierung zu vermeiden. Allerdings sieht Reding die Preisnachlässe als zu gering an. Die Branchenvereinigung GSM Association (GSMA) kritisierte die neuen Pläne: Eine Regulierung sei unnötig, teilte der Verband mit. GSMA vertritt die Interessen von über 690 Mobilfunkanbietern weltweit. (dpa/tc)