EU will Breitbandkluft überwinden

04.04.2006
Von Richard Knoll
Jüngsten Erhebungen zufolge hat sich die Zahl der Breitbandanschlüsse innerhalb der EU in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt. Die Europäische Kommission stellt allerdings erhebliche regionale Unterschiede fest.

Ende 2005 lag die Zahl der Breitbandanschlüsse bei rund 60 Millionen. Das entspricht einer Durchdringungsrate von etwa 13 Prozent der Bevölkerung beziehungsweise rund 25 Prozent der Haushalte. Einem von der Europäischen Kommission veröffentlichten Bericht zufolge gibt es dabei ein Ungleichgewicht zwischen der Verfügbarkeit in ländlichen Gebieten und in Städten. Diese regionalen Unterschiede, gelte es in Zukunft zu überwinden.

Um den Ausbau des Breitbandnetzes weiter voranzutreiben und den Wettbewerb anzukurbeln, empfiehlt die Europäische Kommission ein stärkeres staatliches Engagement. Öffentlich geförderte Breitbandinitiativen könnten die Einführung in wirtschaftlich unrentablen Gebieten beschleunigen. Der Kommission zufolge müsse dabei durch staatliche Auflagen der künftige Wettbewerb gewährleistet werden.

Die europäische Internet-Service-Provider-Vereinigung EuroISPA sieht sich in den Forderungen nach Wettbewerb und entsprechenden Rahmenbedingungen bestätigt. "Neben den großen länderspezifischen Unterschieden innerhalb der EU-Staaten herrscht außerdem eine regelrechte Breitbandkluft zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen", sagte Kurt Einzinger, Generalsekretär der österreichischen ISPA. Diverse Studien und Erfahrungsberichte hätten gezeigt, dass eine Lösung dieses Dilemmas am Besten über einen geförderten Wettbewerb herbeigeführt werden könne. Das habe laut Einzinger das Beispiel Großbritannien mit seiner aktiven Regulierungspolitik bewiesen.